Zehn Institutionen forschen gemeinsam über Energieversorgung
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Energiestrategie 2050 beinhaltet verschiedene nachhaltige Ziele.
- Wie diese erreicht werden können, untersucht das Programm namens Sure.
- Im Rahmen dieses Programms haben sich zehn Institutionen zusammengeschlossen.
Ausstieg aus der Kernenergie, Erhöhung der Energieeffizienz, mehr erneuerbare Energien: Das will die Schweizer Energiestrategie 2050. In einem mit sechs Millionen Franken geförderten Programm erforschen zehn Institutionen, wie das nachhaltig und störungsfrei geht.
Sure heisst das Programm, kurz für «Sustainable and Resilient Energy for Switzerland» (nachhaltige und widerstandsfähige Energie). Es ist eines von vier Projekten des neuen Förderprogramms Sweet des Bundesamtes für Energie (BFE). Sweet steht für Swiss Energy research for the Energy Transition.
Ausgewählte Ereignisse werden untersucht
Im Programm Sure untersuchen die Forschenden in den kommenden sechs Jahren ausgewählte Ereignisse, die das Energiesystem der Zukunft beeinflussen könnten. Zentral ist die Frage, wie die Versorgung gestaltet werden muss, dass sie möglichst widerstandsfähig und anpassungsfähig sowie nachhaltig ist.
«Neben Nachhaltigkeit sind Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit zentrale Themen für die Schweizer Energieversorgung.» Das sagt Tom Kober. Er ist Leiter der Gruppe Energiewirtschaft im Labor für Energiesystemanalysen am Paul Scherrer Institut PSI. Und Koordinator von Sure in einer Mitteilung vom Dienstag.
«Disruptive Ereignisse» mit ganz unterschiedlichen Ursachen könnten die Energiestrategie behindern. So könnten wichtige Energieinfrastrukturen aufgrund technischer oder energiepolitischer Einschränkungen nicht voll verfügbar sein. Oder extreme Wettererscheinungen die Stromproduktion in der Schweiz zumindest zeitweise substanziell beeinträchtigen.
Auch die Akzeptanz der Bevölkerung oder regulatorische Rahmenbedingungen und die Ausgestaltung von Förderinstrumenten sind entscheidend. Dies, wenn sich eine Technologie durchsetzen soll. Diese Aspekte spielen deshalb für die Resilienz des zukünftigen Energiesystems ebenfalls eine wichtige Rolle.
Sure will engen Austausch und Fallstudien
Deshalb ist in Sure von Beginn an ein enger Austausch mit 16 Partnern aus der Praxis vorgesehen. Darunter Kommunen, Energieversorger und Politik. Drei Fallstudien - im Tessin, in Zürich und im Raum Basel - sollen unterschiedliche Aspekte vertiefen. In Basel ist es etwa die Nachhaltigkeit und Resilienz der Energieversorgung für die dort angesiedelte Industrie.
Gemeinsam veranstalten die Partner regelmässige Workshops. Bei denen werden Forschungsziele und Bedürfnisse der Praktiker aufeinander abgestimmt und strategische Instrumente für die Unterstützung von Entscheidungsträgern entwickelt.
Zu den Institutionen gehören: die PSI, die ETHs Zürich und Lausanne, die Universitäten Bern, Genf und der italienischen Schweiz. Und die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW).
Für sie ist das Neuland: Diese Art von weit in die Zukunft reichenden Schockszenarien gebe es für die Schweiz noch nicht. Dies bis 2035 oder sogar bis 2050. Auch nicht kombiniert mit einem breit auf Indikatoren gestützten Analyseansatz, heisst es in der Mitteilung.
Unterschiedliche Aspekte für einen systemischen Ansatz gekoppelt
«Und noch nie waren die Rechenmodelle für so unterschiedliche Aspekte eng zu einem systemischen Ansatz miteinander gekoppelt. Wie zum Beispiel Infrastruktur, erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit».
Sure kooperiere deshalb eng mit den drei anderen Sweet-Projekten. Diese beschäftigen sich mit Innovationen auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien zur Umsetzung der Energiestrategie 2050.
Als einzige nicht-schweizerische Institution ist das Beratungsunternehmen E3-Modelling in Athen mit an Bord. «Es ist international bekannt für seine Modelle für techno-ökonomische Zusammenhänge auf europäischer und weltweiter Ebene».