Tierschutz: Hinter unseriösem Welpenhandel steckt viel Leid
Der Welpenhandel in den sozialen Medien boomt. Dabei ist er geprägt von Tierquälerei und Betrug. Eine Petition von VIER PFOTEN will dem nun ein Ende setzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Hinter Welpenanzeigen im Internet stecken oftmals skrupellose Händler aus Osteuropa.
- Die Vierbeiner werden auf Welpenfarmen brutal aufgezogen und krank ins Ausland geliefert.
- Eine VIER PFOTEN-Petition setzt sich gegen unseriösen Welpenhandel auf Social Media ein.
Grosse Kulleraugen, niedliche Stupsnase, flauschiges Fell und tapsige Schritte – allein beim Anblick von Hundewelpen ist es um viele Menschen geschehen. Sie träumen fortan von nichts anderem als von einem eigenen Vierbeiner.
Dabei ist beim Kauf eines Welpen grosse Vorsicht geboten. Denn häufig stecken hinter vermeintlich seriösen Angeboten skrupellose Händlerinnen und Händler aus Osteuropa, die nur ihren eigenen Profit vor Augen haben. Gerade in den sozialen Medien täuschen süsse Welpenfotos oft eine heile Welt vor, in Wahrheit werden die kleinen Vierbeiner jedoch oft unter miserablen Bedingungen aufgezogen.
Händler tauchen nach Welpenverkauf unter
Die Hundebabys werden in Kellern, Schuppen oder winzigen Verschlägen gehalten, wo sie in ihren eigenen Exkrementen liegen. Auch Futter erhalten sie nur das nötigste, Medizin gar keine. Nach wenigen Wochen werden die Welpen dann ihren Müttern entrissen und über weite Wege nach Westeuropa transportiert, wo sie ihren ahnungslosen Besitzerinnen und Besitzer übergeben werden.
Durch die frühe Trennung von der Mutter und der grausamen Aufzucht sind viele Welpen nämlich nicht nur traumatisiert, sondern auch schwer krank. Sie leiden unter hochansteckenden Krankheiten wie Staupe, Parvovirose, Zwingerhusten und Leptospirose. Diese Krankheiten können allesamt bis zum Tod des Welpen führen.
Statt also mit ihrem neuen Familienmitglied zu spielen, müssen die unwissenden Halterinnen und Halter auf einmal Unmengen an Geld in die ärztliche Versorgung des kleinen Vierbeiners stecken. Später müssen sie möglicherweise auch für ein Verhaltenstraining oder eine Verhaltenstherapie aufkommen, weil ihr Welpe aufgrund mangelnder Sozialisierung in den ersten Lebensmonaten Verhaltensauffälligkeiten entwickelt.
Wie aktuelle Untersuchungen der globalen Tierschutzorganisation VIER PFOTEN zeigen, haben sich gerade die sozialen Medien zu einem Umschlagplatz für skrupellose Welpenhändler und -händlerinnen entwickelt.
Obwohl Meta den privaten Verkauf von Hunden auf ihren Plattformen verbietet, öffnen die lückenhafte Umsetzung und die laschen Kontrollmechanismen dem illegalen Welpenhandel Tür und Tor. Händlerinnen und Händler können auf Instagram und Facebook also vollkommen anonym und oft ohne Konsequenzen, ihre kriminellen Geschäfte machen.
Setze dem unseriösen Welpenhandel auf Social Media ein Ende
VIER PFOTEN hat deshalb eine Petition lanciert, die einen sofortigen Stopp von Hundeverkaufsanzeigen auf Facebook und Instagram fordert. Zumindest so lange, bis der Handel angemessen kontrolliert und reguliert werden kann.
Generell rät die Tierschutzorganisation, sich immer zuerst in einem lokalen Tierheim oder bei einer Tierschutzorganisation nach einem treuen Begleiter umzusehen. Es warten viele wunderbare Hunde auf ein neues Zuhause.
Sollte das keine Option sein, ist es äusserst wichtig sich eine seriöse und verantwortungsvolle Zucht zu suchen. Wenn sie sich grundlegend informieren und die richtigen Fragen stellen, können sie die Risiken des illegalen Welpenhandels umgehen.