Diese Schweizer Medikamente bergen Suchtpotenzial

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Australien,

In den USA sterben Tausende Opiod-Süchtige an einer Überdosis. Auch in der Schweiz werden Opioide verschrieben, allerdings nur unter strengsten Regelungen.

Sucht Tabletten Opioide
In der Schweiz herrscht ein strenges Betäubungsmittelgesetz - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Opioid-Epidemie in den USA hat hohe Wellen geschlagen.
  • Tausende Süchtige starben an den Folgen der Betäubungsmitteleinnahme.
  • In der Schweiz herrschen strenge Vorschriften zur Verschreibung von Opioiden.

1990 war ähnlich prekär

Die CONTACT-Stiftung für Suchthilfe bietet ambulante Angebote und betreibt die Drogenanlaufstellen im Kanton Bern. Roberto Carnibella ist Bereichsleiter und weiss über die Situation in der Schweiz Bescheid:

«Anfang der 1990er-Jahre hatten wir mit der Heroinproblematik ähnlich prekäre Situationen wie die USA. Dank der Bundesstrategie mit dem Viersäulenmodell wurde eine effektive Lösung geschaffen.»

Opioid Betäubungsmittel Schweiz
Opioide werden auch in der Schweiz verschrieben. - Keystone

Die Viersäulenstrategie setzt sich aus Ansätzen wie Hilfe, Behandlung, Verminderung der sozialen Schäden oder Auswirkungen auf die Gesellschaft zusammen.

Obwohl die Schweiz dadurch das Drogenproblem auf offener Strasse in den Griff bekommen hat, seien Menschen mit Suchtproblemen nicht einfach verschwunden. Die Behörden haben durch Schadensminderung, Prävention und Therapie dem öffentlichen Konsum allerdings entgegenwirken können.

Save Medikamente Betäubungsmittel
Viele Ärzte verschliessen ihre Betäubungsmittel in einem Safe. - Keystone

Amerika unterscheidet sich vor allem durch die Art der Betäubungsmittel von uns. «Suchtprobleme durch Medikamente sind uns durchaus bekannt. Allerdings verzeichnen wir mehr Fälle von Benzodiazepin und nicht von Opioiden», so Carnibella.

Zu den Benzodiazepinen zählt beispielsweise das Valium. Es hat eine beruhigende Wirkung und wird auch als Schlafmittel eingesetzt. Auf den Körper wirkt es ebenfalls suchtfördernd.

Strenge Kontrollen

Wer Betäubungsmittel abgibt und einnimmt, wird streng kontrolliert. «Es gibt unterschiedliche Klassifizierungen von Betäubungsmittel, Opioide werden als «A» definiert. Diese dürfen nur auf einem Rezeptblock verschrieben werden, welcher noch mit Kohlepapier und einem zweifachen Doppel ausgefüllt wird», erklärt Samuel Steiner vom Kantonsapothekeramt Bern.

Apothekerverband Bern Medi
Samuel Steiner, Vorsteher Kantonsapothekeramt - www.gef.be.ch/

Spitäler und andere öffentliche Einrichtungen werden regelmässig kontrolliert. Ausserdem kann überprüft werden, welcher Lieferant wo ausgeliefert hat.

Zunahme an Opioid-Abfällen enorm

Vor allem die Abfallmenge macht stutzig: «Wir entsorgten im vergangenen Jahr 13.5 Tonnen Opioide. 2015 waren es noch zwischen fünf und sechs Tonnen.» Deshalb merke Steiner zwar nicht, ob der Konsum von Opioiden zugenommen hat, bei der Entsorgung sei die Zahl der Tabletten jedoch förmlich explodiert.

Selbst bei der Entsorgung von Opioiden herrschen strenge Sicherheitsmassnahmen: Diese funktioniert nach dem Vieraugenprinzip.

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