Erneuerbare Energien: Erstmals mehr Strom als aus Kohle
Im ersten Halbjahr 2018 wurde in Deutschland zum ersten Mal mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt als aus Kohle.
Das Wichtigste in Kürze
- Deutschland produzierte im ersten Halbjahr 2018 mehr Ökostrom als im Vorjahreszeitraum.
- Damit übertrifft man erstmals die Stromproduktion mittels Kohle.
In Deutschland ist erstmals mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt worden als aus Kohle. Im ersten Halbjahr 2018 hätten Wind, Sonne oder Wasser mehr fast 118 Milliarden Kilowattstunden produziert, teilte der Bundesverband der Energiewirtschaft (BDEW) am Dienstag aufgrund vorläufiger Zahlen in Berlin mit.
Das entspreche einem Anstieg von über zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Anteil an der Stromerzeugung habe etwa 36 Prozent betragen. Braun- und Steinkohle zusammen produzierten dagegen mit 114 Milliarden Kilowattstunden gut zehn Prozent weniger. Die Erneuerbaren waren damit Deutschlands wichtigste Stromquelle.
Ende der Kohle
BDEW-Hauptgeschäftsführer Stefan Kapferer sprach vor dem Hintergrund der Debatte über ein Enddatum für die Kohlekraft von eindrucksvollen Zahlen: «Der marktgetriebene, schrittweise Ausstieg aus der Kohleverstromung ist schon in vollem Gange.»
In Deutschland laufen noch eine Reihe sehr alter, wartungsintensiver Kohlekraftwerke, die die Betreiber zunehmend aus Kostengründen vom Netz nehmen. Zudem wirkt sich der zuletzt stark gestiegene Preis für Kohlendioxid (CO2)-Verschmutzungsrechte im Rahmen des EU-Emissionshandels aus. Die Betreiber müssen dafür mehr Geld aufwenden, was die Anlagen unrentabler macht.