WM 2018: Lothar Matthäus rechnet mit Deutschland ab

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Russland,

«Keine Anführer, keine Leidenschaft, keine Einstellung und die falsche Mannschaft», lautet das Urteil von «Loddar» nach dem peinlichen WM-Aus von Deutschland.

Lothar Matthäus präsentiert den WM-Pokal, der für Deutschland Geschichte ist.
Lothar Matthäus präsentiert den WM-Pokal, der für Deutschland Geschichte ist. - Dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Aus in der Vorrunde ist die grösste Blamage in der deutschen Fussball-Geschichte.
  • So lautet das vernichtende Urteil von Fussball-Legende Lothar Matthäus.
  • Die Mannschaft hatte «keine Leidenschaft» und war «selbstherrlich».

Nach dem historischen Vorrunden-Aus bei der WM 2018 hat Rekordnationalspieler Lothar Matthäus den der deutschen Nationalmannschaft Selbstüberschätzung und Bundestrainer Joachim Löw falsche Personalentscheidungen vorgeworfen. Schon in der Vorbereitung habe es viele Probleme und schlechte Testspiele gegeben, schrieb der Weltmeister von 1990 in einem Gastbeitrag für die «Bild»-Zeitung. «Und was ich in den drei Gruppenspielen auf dem Platz sah, hat diese Spaltung des Teams vollkommen bestätigt. Die Mannschaft war keine Einheit. Sie hat keine Leidenschaft gezeigt. Und viel schlimmer: Sie war selbstherrlich.»

Es fehlen «Typen mit Ecken und Kanten»

Auch Löw stehe nun zurecht in der Kritik wegen seiner Kaderplanung. «Der Mannschaft fehlten Typen mit Ecken und Kanten wie Bayerns Sandro Wagner», kritisierte Matthäus, der mit der Nationalelf Bulgariens zuletzt vor sieben Jahren ein Team trainierte. Beim WM-Personal habe Löw auch nicht genügend Wert auf schnelle Spieler wie Leroy Sané gelegt, der beim englischen Meister Manchester City zum Stammpersonal zählt, aber überraschend nicht mit nach Russland fahren durfte.

«Loddar» glaubt nicht an Löws Rücktritt

An einen Rücktritt Löws glaubt Matthäus nach eigenen Worten zwar nicht. Der vor dem Turnier verpasste Umbruch sei aber spätestens jetzt unumgänglich. «Die Mannschaft muss rund um Führungsspieler wie Neuer und Kroos mit neuen Gesichtern aufgebaut werden», forderte der 150-malige Nationalspieler. Junge Talente wie Niklas Süle, Tobias Werner und Leon Goretzka gelte es zudem viel stärker einzubinden.

In einem Kommentar für die britische «Sun» zog Matthäus das Fazit: «Keine Anführer, keine Leidenschaft, keine Einstellung und die falsche Mannschaft.» Seine Philippika veröffentlichte er unter dem Titel: «Ende einer Generation.»

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