Veloverleihsystem «Velo Bern» hat offiziell gestartet

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Berns ambitioniertes Veloverleihsystem «Velo Bern» ist offiziell gestartet. Die Berner Gemeinderätin Ursula Wyss und Bruno Rohner, Chef der Betreiberfirma PubliBike, eröffneten das System am Donnerstagmorgen mit einem symbolischen Akt.

Ursula Wyss und Bruno Rohner bei der Eröffnung - Keystone
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Wyss und Rohner enthüllten am Berner Falkenplatz die Stele, welche die Veloverleihstandorte kennzeichnen. Der Falkenplatz ist einer der derzeit 70 Örtlichkeiten an denen Fahrräder der Firma PubliBike ausgeliehen werden können.

Wyss sagte vor dem symbolischen Akt vor den Medien, sie sei sehr glücklich und stolz, dass es nun losgehe. Sicher werde es in der Anfangszeit noch zu Problemen kommen. Doch die Stadt Bern werde zusammen mit PubliBike den Einführungsprozess intensiv begleiten.

Derzeit sind in Bern an den 70 Standorten 700 Velos zu haben, 350 konventionelle und 350 E-Bikes. Im Endausbau soll das System 200 Stationen und 2400 Velos aufweisen und damit landesweit das grösste sein. In Zürich sind beispielsweise 150 Standorte mit 2250 Velos geplant.

Der Aufbau von «Velo Bern» gehört zur sogenannten Velo-Offensive der Berner Stadtregierung. Sie will mit der 2014 angekündigten Initiative den Anteil des Fahrradverkehrs an der Gesamtmobilität in der Stadt Bern von bisher 11 auf 20 Prozent steigern und Bern zur Velo-Hauptstadt der Schweiz machen.

Zur Einführung des Systems bewilligte der Berner Stadtrat im Oktober 2017 zwei Mio. Franken.

Mit Mobiltelefon oder SwissPass

Wer ein PubliBike-Velo gebrauchen will, muss eine Applikation (App) aufs Smartphone laden und sich registrieren. Das Mobiltelefon zeigt an, wo es freie Velos gibt. Mit dem Telefon oder mit dem SwissPass lässt sich an der Ausleihstation das Velo entriegeln. Es ist nicht an einem Pfosten angedockt.

Die Tarife unterscheiden sich je nach Nutzung. Bezahlt wird mit der Kreditkarte, deren Daten man bei der Registrierung eingeben muss, oder ab zweite Hälfte Juli per Postcard.

Die PubliBike-Velos fallen durch ihre kleinen Räder auf. Das sorge für Wendigkeit und durch die Breite der Reifen verringere sich das Risiko, in Tramschienen zu geraten, schreibt die Firma. Die E-Bikes erreichen eine Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometern.

Der Aufbau der Stationen begann im April. Im Herbst sollen 100 Stationen bereitstehen. Langzeitarbeitslose des Kompetenzzentrums Arbeit der Stadt Bern stellen im Auftrag der Postauto-Tochter PubliBike den Betrieb sicher. Schrittweise soll danach «Velo Bern» weiter ausgebaut werden, bis alle 200 Stationen eingerichtet sind.

Sämtliche Investitionskosten, also etwa für die Ausstattung der Stationen oder die Velos, trägt PubliBike. Sie zählt auf Unterstützung von Sponsoren. In Bern ist die Firma bereits seit 2012 mit einem Firmennetz an sieben Stationen präsent. Eine Firmenkundin ist auch die Stadt Bern.

Pro Velo sieht Potenzial

Velo Bern, der Verband für die Interessen der Velofahrenden, begrüsst den Start des Veloverleihsystems. In einer Medienmitteilung schreibt der Verband, der Verleih habe auch in der Stadt Bern mit ihrer bereits hohen Velodichte seine Berechtigung.

Das Teilen von Fahrrädern habe weltweit in Hunderten von Städten Leute in einem Ausmass aufs Velo gebracht, wie es kaum vorstellbar gewesen sei.

In Biel habe sich etwa gezeigt, dass es nach der Einführung des Veloverleihs zu einer Verschiebung vom Auto aus Velo gekommen sei. Acht Prozent der Nutzer seien zuvor Autofahrer gewesen. Gerade für Pendler sei ein Veloverleih nützlich, dazu für Touristen.

-Mitteilung der SDA (mis)

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