Diskussionen zur Fusion
Die Gemeinde Ingenbohl äußert sich zu der geplanten Fusion von Theresianum Ingenbohl und Kollegi Schwyz.
Qualität in der Bildung ist für den Gemeinderat Ingenbohl ein Kernanliegen. Zuerst möchten wir uns im Namen der Gemeinde Ingenbohl ganz herzlich bei den Verantwortlichen des Theresianums Ingenbohl bedanken, dass sie junge Menschen auf innovative, weitsichtige Weise auf das Berufsleben oder ein Studium vorbereiten. Der gute Ruf der Schule trägt zur Attraktivität unserer Wohngemeinde bei.
Wie wir direkt vom Regierungsrat erfahren haben, werden zurzeit Verhandlungen geführt, die eine mögliche Zusammenlegung der Mittelschulen im Talkessel Schwyz zum Thema haben. Bis zum Sommer 2020 wird ein Vorentscheid zur Standortfrage erwartet.
Auslöser dieser Diskussion sind aus unserer Sicht sowohl die Immobilienstrategie des Kantons Schwyz, aber auch der starke Rückgang der Schüler am Kollegi Schwyz in den letzten zehn Jahren. Auch die finanziellen Schwierigkeiten des Theresianums Ingenbohl und der privaten Mittelschulen allgemein spielen wohl eine Rolle, denn der Kantonsbeitrag pro Schüler ist nicht kostendeckend und liegt bedeutend unter den Kosten eines Kollegischülers.
In der jüngsten Vergangenheit gehen die Wogen hoch. Für den Gemeinderat Ingenbohl ist klar: Je grösser die Polemik, umso schwieriger wird es, eine Lösung herbeizuführen, die der Sache dient. Schliesslich wurden beide Schulen fast zeitgleich von Pater Theodosius gegründet. Damals stand der Bildungsgedanke im Zentrum - und zwar für Frauen und Männer. Dies sollte auch heute erste Priorität haben. Ein hohes Mass an Qualität im Bereich Mittelschule muss für den Talkessel Schwyz oberstes Ziel sein.
Für die Gemeinde Ingenbohl ist das Theresianum Ingenbohl ein wichtiges Angebot, auf dessen Geschichte, Tradition und Qualität wir stolz sind. Wir würden sehr bedauern, wenn die Schule in ihrer heutigen Form aufgrund der äusseren - v. a. finanziellen - Um- stände die Tore schliessen müsste. Falls es tatsächlich zu einer Fusion mit dem Kollegi Schwyz kommen sollte, hoffen wir selbstverständlich, dass die Standortwahl auf Ingenbohl fällt. Aber noch wichtiger als die Standortfrage scheint uns, dass die Werte, welche das Theresianum Ingenbohl verkörpert, in einer zusammengeschlossenen Schule nicht untergehen. Wir hoffen, dass eine allenfalls „neue“ Schule von einem Mittelschulrat geführt wird, worin auch Vertreterinnen des Theresianums Ingenbohl Einsitz haben.
Der Gemeinderat Ingenbohl möchte den Prozess der Verhandlungen nicht durch einen weiteren emotionalen Rundumschlag erschweren, sondern das Ganze im Auge behalten. Wir vertrauen auf die Kompetenz der Arbeitsgruppe, eine zukunftsgerichtete Lösung für beide Schulen zu finden. Gerne bietet der Gemeinderat Ingenbohl seine Unterstützung an, falls er in irgendeiner Weise bei einer Lösungsfindung behilflich sein kann.