Gemeinsame Anstalt zur Abwasserentsorgung des Tösstals
Um das Grundwasser unter der oberen Töss zu schützen, soll ab 2035 das gesamte Tösstaler Abwasser direkt zur Kläranlage in der Hard in Wülflingen fliessen.

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Ein Gründungsvertrag und das Finanzierungsmodell für die gemeinsame Anstalt liegen vor, wie die Stadt Winterthur am Freitag mitteilte. Sitz der «Regionalen Abwasserentsorgung Tösstal» ist Zell. Die notwendige Volksabstimmung in den betroffenen Gemeinden ist für den 10. Februar geplant.
Unter der oberen Töss verläuft ein mächtiger Grundwasserstrom, der das Tösstal und Winterthur mit Trinkwasser versorgt. Der Töss-Grundwasserstrom ist eines der ergiebigsten Grundwasser-Vorkommen im Kanton Zürich.
Schutz für das Trinkwasser
Dieses Trinkwasser braucht auch einen angemessenen Schutz, wie es in der Mitteilung heisst. Darum soll künftig kein gereinigtes Abwasser mehr in die obere Töss geleitet werden. Bis ins Jahr 2035 sollen die Verbindungsleitungen zur Kläranlage Hard und die Verbindungsleitung Sennhof-Töss (Eschenbergstollen) neu erstellt werden. Dafür wird mit Investitionskosten in Höhe von 35 Millionen Franken gerechnet.
Die gemeinsame Anstalt soll die Leitungen und Sonderbauwerke übernehmen und betreiben. Jede der Gemeinden beteiligt sich mit einem Dotationskapital von 1,5 Millionen Franken. Anlagen, die in die gemeinsame Anstalt überführt werden müssen, können sich die Gemeinden anrechnen lassen.
Betriebs-, Kapital- und Amortisationskosten werden auf die angeschlossenen Gemeinden verteilt. Dabei werden der jährliche Abwasseranfall und die Spitzenabwasserzuflüsse berücksichtigt. Die Stadt Winterthur rechnet mit Jahreskosten von 88'000 bis 107'000 Franken.
Ausserdem muss Winterthur sich am Bau einer neuen Anschlussleitung ab dem bestehenden Pumpwerk Sennhof beteiligen. Die Höhe des Beitrags ist auf maximal 11 Millionen Franken begrenzt. Die Gesamtbilanz ist für die Stadt positiv, wie es in der Mitteilung heisst.
Die Kosten für den Beitrag an die Verbindungsleitung werden durch die Betriebsvorteile in der Kläranlage, die wegfallende Pumpstation Sennhof und die Einkaufsgebühren der noch nicht an die Kläranlage angeschlossenen Gemeinden wettgemacht.