Kanton erfreut sich über Lötschberg-Ausbau

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Bern,

Der Kanton Bern reagiert erfreut auf den vom Bundesrat ins Auge gefassten Entscheid, die zweite Tunnelröhre des Lötschberg-Basistunnels auszubauen.

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Die Tunnelröhre ist zwar weitgehend ausgebrochen, wurde aber seinerzeit aus Kostengründen nicht mit Bahntechnik ausgerüstet.

Die Kantone Bern und Wallis sowie eine stattliche Anzahl Mitstreiter haben seit der Eröffnung des Lötschberg-Basistunnels im Jahr 2007 für den Ausbau der zweiten Röhre gekämpft. Dazu wurde extra ein Komitee gegründet, dem zahlreiche National-, Stände- und Regierungsräte sowie 30 Städte und Gemeinden angehören.

Die brach liegende zweite Lötschberg-Röhre sei ein volkswirtschaftlicher Unsinn, betonten Komiteevertreter immer wieder. Diese Kapazität müsse unbedingt genutzt werden. Der Nord-Süd-Schienenverkehr brauche diese dringend.

Dass der Bundesrat nun den Ausbau des Lötschberg-Basistunnels anstrebt, nahm die Berner Kantonsregierung am Mittwoch erfreut auf, wie sie in einer Mitteilung schreibt. Der Ausbau sei für Bern von grosser Bedeutung, denn so würden künftig halbstündliche Verbindungen des Fernverkehrs zwischen Bern und Interlaken sowie Bern und Brig realisiert.

Dies ermögliche gleichzeitig eine Kapazitätssteigerung auf dem überlasteten Abschnitt zwischen Bern und Thun. Ausserdem könnten auf mehreren Linien der S-Bahn Bern absehbare Kapazitätsengpässe beseitigt werden.

Ebenfalls positiv zur Kenntnis nahm der Kanton Bern geplante neue Haltestellen in Kleinwabern, Wilderswil Flugplatz und St-Imier La Clef. Damit könnten wichtige Baugebiete neu durch die Bahn erschlossen werden.

Doch ganz zufrieden ist der Kanton Bern damit noch nicht. Er verlangt vom Bundesparlament in zwei Punkten Nachbesserung: So müsse die für die Agglomeration Thun wichtige Haltestelle Thun Nord ins Projekt aufgenommen werden, so wie auch der Grimseltunnel.

Dieser soll in Zukunft das Haslital mit dem Oberwallis verbinden. Da zugleich auch das Stromnetz ausgebaut werden muss, sollen Strom und Bahn im gleichen Tunnel geführt werden. Damit können Synergien genutzt werden. Zugleich würde der Grimseltunnel auch verschiedene Schmalspurnetze mit hohem touristischen Wert verbinden.

Auf einen Schlag entstünde ein 850 Kilometer langes Netz mit Tourismusorten wie Montreux, Interlaken, Zermatt und St. Moritz.

Auch das Lötschbergkomitee zeigte sich laut Mitteilung erfreut über den geplanten Bahn-Ausbauschritt 2035. Der Ausbau der zweiten Lötschberg-Röhre sei eine gute Nachricht für die Reisenden und die verladende Industrie. Der Bundesrat trage mit dem Entscheid der vom Volk gewünschten Verlagerungspolitik im Güterverkehr Rechnung.

Und auch das Lötschbergkomitee will Nachbesserungen, so unter anderem fordert es, einen dritten Juradurchstich ins Programm aufzunehmen. Nur so könne künftig der Verkehr auf der Nord-Süd-Achse bewältigt werden.

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