Wie gefährlich ist es in Bondo?

Lara Marty
Lara Marty

Engadin,

Nach dem verehrenden Bergsturz in Bondo GR Ende August, hat der Kanton eine Expertengruppe beauftragt, die Situation am Piz Cengalo zu untersuchen. Heute wurden die Ergebnisse vorgestellt.

Experten haben die Situation in Bondo nach dem Felssturz genau analysiert.
Experten haben die Situation in Bondo nach dem Felssturz genau analysiert. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine unabhängige Expertengruppe hat die Gefahrensituation in Bondo nach dem Felssturz genau analysiert.
  • Für sie ist klar: Die Gemeinde muss bei starken Niederschlägen mit weiteren Bergstürzen und Murgängen rechnen.

Mit ernster Miene sitzen Bündner Regierungsrat Mario Cavigelli und die Mitglieder der Expertengruppe vor den Mikrophonen. Nach einer genauen Analyse der Situation ist klar: Die Geröllmassen am Piz Cengalo sind noch immer in Bewegung.

Gefahr bleibt bestehen

Für ETH-Geologe Florian Amann deutet die Beurteilung der momentanen Situation darauf hin, dass sich langfristig bis zu drei Millionen Kubikmeter aus der Wand lösen könnten. Die Gefahr eines grossen Bergsturzes bleibe bestehen.

Auch für Murgangexperte Christian Tognacca ist klar, dass in den nächsten Jahren bei starken Niederschlägen mit weiteren Bergstürzen und Mugängen gerechnet werden müsse. «Unterhalb des Pizzo Cengalo liegen rund eineinhalb Millionen Kubikmeter Felssturzmaterial, die durch genügend Wasser mobilisiert werden und als Murgang bis Bondo vordringen können.»

Trotzdem sagte Gemeindepräsidentin Anna Giacometti deutlich: «Wir möchten hier bleiben. Das ist unsere Heimat.» Es gehe nun darum, aus den Ereignissen zu lernen und: «Wir müssen akzeptieren, dass die Natur stärker ist als der Mensch. Wir müssen uns der Natur anpassen.»

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