Bruttoinlandprodukt ist gewachsen

Der Bundesrat
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Bern,

Das BIP der Schweiz stieg im 4. Quartal 2018 um 0,2%. Das verarbeitende Gewerbe wuchs dynamisch. Gleichzeitig stiegen die Warenexporte stark. Die inländische Nachfrage stagnierte hingegen.

Lohn aargauer Spitalangestellte
Banknoten. (Symbolbild) - Keystone

Das BIP der Schweiz wuchs im 4. Quartal 2018 um 0,2%*. Ähnlich wie im europäischen Ausland bestätigt sich damit die Verlangsamung der Konjunktur gegenüber der ersten Jahreshälfte. Nach dem negativen 3. Quartal (BIP-Wachstum revidiert: −0,3 %) hat die Wirtschaft aber immerhin zu einem moderaten Wachstumstempo zurückgefunden.

Dazu trug massgeblich das verarbeitende Gewerbe (+1,5 %) bei. Nach einer Verschnaufpause im 3. Quartal wuchs der Sektor wieder dynamisch, insbesondere im Bereich Chemie- Pharma. Daneben rapportierten aber auch weitere Industriebranchen steigende Umsätze, darunter etwa die Branche der Uhren und Präzisionsinstrumente sowie die Nahrungsmittelindustrie. Das verarbeitende Gewerbe profitierte von der starken internationalen Nachfrage nach Schweizer Produkten: Die Warenexporte**(+5,6 %) wuchsen kräftig.

Die Dienstleistungsbranchen entwickelten sich im 4. Quartal unterschiedlich. Im Gesundheitssektor (+0,9 %) und im Sektor der unternehmensnahen Dienstleistungen (+0,4 %) wuchs die Wertschöpfung abermals. Hingegen registrierte der Handel (−0,6 %) das dritte negative Quartalsergebnis in Folge: Die leichte Erholung des Detailhandels konnte den Rückgang im Grosshandel nicht kompensieren. Auch in der Finanzbranche (−0,8 %) setzte sich die negative Entwicklung des Vorquartals fort. Insgesamt blieb die Entwicklung des Dienstleistungssektors hinter dem historischen Durchschnitt zurück, gebremst von rückläufigen Dienstleistungsexporten (−2,6 %) und einer weiterhin kraftlosen inländischen Endnachfrage (−0,0 %).

Nach einem sehr schwachen Vorquartal stiegen die Konsumausgaben der privaten Haushalte (+0,3 %) moderat, gestützt hauptsächlich durch die Gesundheitsausgaben. Die Bauinvestitionen (−0,4 %) sanken hingegen leicht, insbesondere aufgrund rückläufiger Aktivität im Hochbau. Wesentlich stärker fiel der Rückgang der Ausrüstungsinvestitionen (−1,1 %) aus. Dieser ist zu einem wesentlichen Teil auf die volatile Rubrik der Forschung und Entwicklung zurückzuführen, doch auch in den übrigen Bereichen entwickelte sich die Investitionstätigkeit nur verhalten. Entsprechend der schwachen Binnennachfrage gingen die Importe von Waren und Dienstleistungen***(−0,5 %) leicht zurück.

Erste provisorische Ergebnisse für das Jahr 2018

Für das Jahr 2018 resultiert eine provisorische Wachstumsrate des realen BIP von 2,5 %. Damit hat die Schweizer Wirtschaft erstmals wieder ein Wachstum vergleichbar mit dem Jahr 2014 (2,4 %) erzielt. Insbesondere fiel das Wachstum in der ersten Jahreshälfte 2018 deutlich überdurchschnittlich aus. Im zweiten Halbjahr schwächte sich die Konjunktur hierzulande wie international spürbar ab.

Bezogen auf das gesamte 2018 war das verarbeitende Gewerbe der stärkste Wachstumstreiber. Der Sektor konnte von einer starken internationalen Nachfrage nach Schweizer Industriegütern profitieren. Die meisten anderen Branchen konnten ebenfalls expandieren. Eine gewichtige Ausnahme ist der Handel, der erstmals seit 2011 einen Rückgang der Wertschöpfung verbuchte.

Auf der Verwendungsseite lieferte der Aussenhandel den grössten Wachstumsimpuls. Die inländische Nachfrage entwickelte sich demgegenüber weniger dynamisch. Insbesondere wuchs der private Konsum unterdurchschnittlich, gebremst durch die verhaltene Entwicklung der realen Kaufkraft. Die Bau- und Ausrüstungsinvestitionen verloren gegenüber 2017 ebenfalls an Schwung.

* Veränderungsraten gegenüber dem Vorquartal der preisbereinigten, verketteten, saison- und kalenderbereinigten volkswirtschaftlichen Aggregate nach ESVG 2010.

** Ohne nicht-monetäres Gold und Wertsachen.

*** Ohne nicht-monetäres Gold und Wertsachen.

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