Kürzere Asylverfahren und mehr Ausreisen
Das Thurgauer Migrationsamt wird in Zukunft deutlich mehr Ausreisen von abgewiesenen Asylsuchenden direkt ab dem Bundeszentrum Kreuzlingen organisieren.
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Auf diese Weise wird die Asyl-Reorganisation des Bundes umgesetzt, die unter anderem schnellere Asylverfahren zum Ziel hat. Die Neuerungen, die in einer eidgenössischen Volksabstimmung Mitte 2016 gutgeheissen wurden, treten im März 2019 in Kraft, wie die Thurgauer Regierung am Montag informierte.
Das Bundeszentrum in Kreuzlingen dient neu der Asylregion Ostschweiz mit den Kantonen Thurgau, St. Gallen, beide Appenzell, Graubünden, Glarus und Schaffhausen. Für den Thurgau bedeutet dies, dass er künftig Ausreisen von abgewiesenen Asylsuchenden aus all diesen Kantonen organisieren muss.
Elf neue Stellen nötig
Um bis zu fünf Mal mehr Ausreisen zu bewältigen, rechnet das Thurgauer Migrationsamt mit der Schaffung von elf neuen Stellen. 2019 entstehen dem Kanton Thurgau kurzfristig Mehrkosten von 1,3 Millionen Franken. Auf die Dauer sinken aber die Sozialhilfekosten, weil der Thurgau weniger Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene übernehmen muss.
Da sich Familien mit Kindern künftig länger in den Bundeszentren aufhalten, müssen die Kinder dort zur Schule gehen. Das kantonale Amt für Volksschule erarbeite zusammen mit dem Staatssekretariat für Migration (SEM) ein Konzept, heisst es. Voraussichtlich werden zwei Lehrpersonen im Bundesasylzentrum in Kreuzlingen arbeiten.