Die ersten Messungen zeigen: In den Regionen Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost ist ein geologisches Tiefenlager für radioaktive Abfälle möglich.
Ein Radioaktivitätszeichen steht vor dem Gebiet um Tschernobyl im April 2017 - Keystone
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An allen drei möglichen Standorten ist grundsätzlich ausreichend Platz für den Bau eines Tiefenlagers vorhanden: Dies sind die Erkenntnisse aus den bereits vorgenommenen 3D-seismischen Messungen, wie die Nagra am Mittwoch in Bülach ZH informierte.

Um das Bild des geologischen Untergrundes zu ergänzen, startet die Nagra nun eine Serie von Tiefenbohrungen. In Bülach im Zürcher Unterland (Nördlich Lägern) wird in den kommenden Wochen ein erster Bohrplatz erstellt, ein zweiter folgt danach in Trüllikon im Zürcher Weinland (Zürich Nordost). Bohrbeginn ist auf Anfang 2019 geplant.

In der Folge werden an den drei möglichen Lagerstandorten Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost weitere Tiefenbohrungen durchgeführt.

Wahl der Lager-Standorte bis 2022

Untersucht werden soll dabei unter anderem die Mächtigkeit, die Durchlässigkeit und die Zusammensetzung des Wirtgesteins Opalinuston, in welchem das Tiefenlager gebaut werden soll, wie Nagra-Vertreter ausführten. Von Interesse seien dabei auch die Eigenschaften des Gesteins unter- und oberhalb des Opalinustons.

«Die Tiefenbohrungen sollen das geologische Gesamtbild der Standortregionen vervollständigen», heisst es in einer Mitteilung. Dieses soll es dann ermöglichen, dass «eine wissenschaftlich begründete Wahl der sichersten Tiefenlagerstandorte» getroffen werden kann.

Bis 2022 soll klar sein, auf welche Standorte sich die Nagra festlegen will, um die entsprechenden Rahmenbewilligungsgesuche auszuarbeiten.

Zahl der Bohrungen noch offen

Für die Serie der Tiefenbohrungen, die in Bülach und Trüllikon startet, hat die Nagra 22 Gesuche eingereicht. Ein 23. Gesuch wird gemäss Angaben vom Mittwoch noch folgen.

Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation Uvek erteilte Ende August drei Bewilligungen. In den nächsten Wochen und Monaten will das Uvek die weiteren Entscheide zu den Bohr-Gesuchen fällen.

Allerdings ist nicht vorgesehen, dass an allen 23 beantragten Orten ein Bohrplatz eingerichtet wird: «Wie viele Bohrungen tatsächlich durchgeführt werden müssen, um das geologische Gesamtbild zu vervollständigen, hängt von den Ergebnissen ab.« Eine Bohrung kostet gemäss Nagra-Angaben rund 15 Millionen Franken.

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