Neue Strategie für städtische Jugendarbeit

Die Stadt Romanshorn stellt ihre Jugendarbeit neu auf. Im Fokus steht die Entwicklung einer gemeinsamen Strategie.

Workshop zu Jugendarbeit in Romanshorn
Vergangenes Wochenende trafen sich zwanzig Vertreter verschiedener Stellen zu einem Workshop. - Stadt Romanshorn

Stadträtin Petra Keel, Ressortverantwortliche Freizeit und Sport, betonte es bereits an der letzten Gemeindeversammlung: "Die Jugendarbeit in Romanshorn geht auch nach der Sistierung des Jugendtreffs weiter. Wir werden uns in breiter Zusammenarbeit gemeinsam engagieren." In diesem Geist trafen sich letztes Wochenende rund zwanzig Vertreterinnen und Vertreter von Schulen, Vereinen, der Landeskirchen, Jugend, Eltern, der Perspektive Thurgau sowie der Leiter der Fachstelle Kinder- und Jugendarbeit des Kantons Thurgau zum Gedankenaustausch und zur Erarbeitung der weiterführenden Strategie der Jugendarbeit. 

Von der Stadt Romanshorn beteiligten sich die beiden Stadträtinnen Petra Keel und Melanie Zellweger, Mitglied der Jugendkommission, der Abteilungsleiter der Sozialen Dienste sowie die Fachstelle Integration und Sportkoordination. Mit von der Partie war zudem die Gemeinde Salmsach. Bereits für die Erarbeitung des Altersleitbildes hatte sich die Zusammenarbeit von Romanshorn und Salmsach sehr bewährt. Nun soll beidseits eine gemeinsame Gestaltung der Jugendarbeit geprüft werden – besuchen doch Salmsacher Jugendlichen die Oberstufe in Romanshorn.

 Jugendarbeit breiter aufstellen

Keel rief zu Beginn die Ausgangslange nochmals in Erinnerung: 2016 wurde die sistierte Jugendkommission wieder aktiviert - schnell war aber klar, dass ihr mangels klaren Auftrags die Grundlage für die weitere Zusammenarbeit fehlte. Ende 2017 überarbeitete die Jugendkommission darum das seit 2006 geltende Jugendleitbild. Resultat: Romanshorn verfügt ein sehr vielfältiges Angebot für Jugendliche – das aber unzureichend koordiniert ist.

Diese Grundlagenarbeit fiel zudem in die Zeit des städtischen Haushaltsicherungsprogramms 2018 bis 2022, welches beim Budget des Jugendtreffs Kürzungen von 20'000 Franken vorsah. Damit war klar, dass sein Betrieb sowieso zwingend überdacht werden musste. Zentrale Frage war, ob weiterhin alle Mittel in den Jugendtreff statt in eine breitere Aufstellung der Jugendarbeit fliessen sollten. Der Betrieb wurde darauf Ende der Sommerferien 2017 sistiert. Keel wies in diesem Zusammenhang aber auch auf die weiter bestehenden Familien-, Kinder- und Jugendangebote von Romanshorn in Zusammenarbeit mit Vereinen hin.

 Erarbeitung der Diskussions-Grundlagen

 Unter der Leitung von Roger Märkli, Bereichsleiter des Jugendnetzwerkes Mittelrheintal, wurde an solchen Fragen am Workshop intensiv und konzentriert in durchmischten Gruppen gearbeitet: Es wurden Jugend-Angebote notiert, sortiert, gebündelt, Themen priorisiert und Gedanken aus der Perspektive und Sichtweise der jeweilig Vertretenden diskutiert.

Eine Präsentation des DOJ (Dachverband offene Kinder- und Jugendarbeit Schweiz), welche die Kinder- und Jugendförderung als Querschnittsaufgabe einer Gemeinde sieht, bildete die Grundlage für den letzten Teil des Anlasses: Wo müsste in Romanshorn eine Kinder- und Jugendförderstelle angegliedert werden? Innerhalb der Gemeinde? Oder in einer Organisation ausserhalb der Gemeinde, beispielsweise einem Verein?

Bericht und Stossrichtung festlegen

Von den am Workshop ausgearbeiteten Schlussfolgerungen wird ein Bericht mit den ausgearbeiteten Schlussfolgerungen erstellen. Die Teilnehmenden haben den Auftrag, in ihren Behörden, Vereinen und Organisationen Feedbacks dazu abzuholen, ob sie hinter den ersten Resultaten stehen und was der Beitrag der jeweiligen Organisation an die künftige Jugendarbeit sein könnte. Das nächste Treffen der Jugendkommission findet Ende Februar statt. Alle Anwesenden des Workshops sind dazu eingeladen. Danach werden Rückmeldungen verarbeitet und konkrete nächste Schritte in Angriff genommen.

Die Rückmeldungen zum Workshop fielen durchwegs positiv aus: Bereits das Kennenlernen der Partner senke die Hemmschwelle, bei einer Frage oder einem Anliegen die jeweilige Person zu kontaktieren. Der Austausch sei wertvoll gewesen, die Stimmung sehr angenehm und wohlwollend. Fazit: Man sei motiviert, die Herausforderung eines gemeinsamen, besser und gemeinsam koordinierten Weges in der Romanshorner Jugendarbeit zu gehen.  

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