Gibt es bald doppelstöckige Fussballfelder?
Da es in der Stadt Zürich immer mehr an Fussballfeldern mangelt, sucht der Stadtrat nach Lösungen. Als interessante Optionen gelten «Doppelstöckige Fussballfelder» oder Fussballfelder auf Dächern.

In der Stadt Zürich ist Fussballspielen äusserst beliebt, Fussballfelder sind jedoch ein rares Gut. Um den Platzproblemen zu begegnen, hat der Stadtrat auch unkonventionelle Ideen gewälzt - wie beispielsweise «Doppelstöckige Fussballfelder» oder Fussballfelder auf Dächern.
Dies geht aus den Antworten auf eine Interpellation von FDP und SP hervor, über die am Mittwochabend im Zürcher Stadtparlament gesprochen wurde.
Für den Fussballsport stehen rund 100 Rasen- oder Kunstrasensportfelder zur Verfügung. In mehr als 50 Fussballvereinen mit insgesamt etwa 540 Teams sind 6300 Knaben und 3100 Männer aktiv sowie rund 1100 Mädchen und 500 Frauen (Stand 2017).
Gemäss der in der «Gemeinderätlichen Gruppe Sport» präsentierten Prognose geht man bis 2027 von einem Wachstum von insgesamt zehn Prozent aus. Pro Jahr müssten zwei zusätzliche Fussballfelder erstellt werden, um das Wachstum an Fussballbegeisterten bewältigen zu können.
Doppelstöckige Fussballfelder: komplex und teuer
Aus Sicht der Sportförderung und der optimalen Nutzung des knappen Bodens wären doppelstöckige Fussballfelder «eine interessante Option». Gemäss Einschätzung der städtischen Baufachleute wäre der Bau solcher übereinandergestapelten Felder allerdings *statisch komplex, aufwendig und sehr teuer«, wie es in der Interpellations-Antwort heisst.
Damit eine uneingeschränkte sportliche Nutzung auf dem unteren Feld möglich wäre, bräuchte es eine Konstruktion, die ohne jegliche Stützen auf dem gesamten Feld auskommen würde. Zudem wäre eine Minimalhöhe zwischen der unteren und oberen Ebene notwendig. Es wäre laut Fachleuten daher wohl eine Konstruktion »wie beim Brückenbau notwendig«.
Zu allfälligen Kosten gibt es keine Zahlen, da ein entsprechendes Vorhaben wohl weltweit eine Premiere wäre. Zudem würden sich für das obere Feld Fragen zu den Fluchtwegen, zur Einhaltung der zulässigen Gebäudehöhe (Ballfänge) und zu den Immissionen (Lärm, Licht) stellen.
Aus betrieblicher Sicht wären solche doppelstöckige Anlagen aufwendig und teuer. Zudem wäre die Nutzung auf den ebenerdigen Plätzen wegen der beschränkten Höhe aufgrund des Dachs allenfalls eingeschränkt. Der Stadtrat verfolgt diese Idee deshalb nicht weiter.
Fussballfeld auf Dach
Konkret weiterverfolgt wird jedoch die Idee eines Fussballfeldes auf einem Dach - und zwar soll auf der geplanten neuen Anlage in Oerlikon ein Dachfussballfeld das Angebot erweitern.
Wie Filippo Leutenegger (FDP), Vorsteher des Schul- und Sportdepartementes am Mittwoch im Rat sagte, ist er »voll motiviert«, das Problem anzugehen. Allerdings brauche er - wenn es denn konkret werde - auch die Unterstützung des Gemeinderates, sei es bei Umzonungen oder Kreditanträgen.