Tausende Narren und Schaulustige am Berner Fasnachtsumzug

Keystone-SDA Regional
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In Bern ist seit Donnerstag der Bär los:

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Ist es okay, während des Ukraine-Kriegs zu feiern? (Symbolbild) - shutterstock

Tausende Schaulustige verfolgten am Samstagnachmittag den grossen Fasnachtsumzug durch die Gassen der Berner Altstadt bis zum Bundesplatz.

Der Wettergott war den Narren in Bern gnädig gestimmt. Just zum Start des grossen Fasnachtsumzug hörte es am Samstagnachmittag auf zu regnen. Die Pelerinen konnten versorgt werden, und die Instrumente der Guggenmusiken blieben trocken.

Der Fasnachtsbär, der am Donnerstag aus dem Käfigturm «befreit» worden war, führte den Umzug an. Gegen fünfzig Kostümgruppen und Guggenmusiken - unter ihnen die «Bäregrabeschränzer», die «Mutzopotamier» oder die «Schlimmphoniker» sorgten für Rhythmus und Stimmung neben und unter den Lauben.

Tausende Schaulustige säumten die Gassen - unter ihnen viele Kinder, die die Süssigkeiten dankbar auffingen, die ihnen aus dem Umzug zuflogen. Konfettiregen rieselte von allen Seiten. Der Umzug endete auf dem Bundesplatz, wo die Guggen gemeinsam ein «Monsterkonzert» anstimmten.

Drittgrösste Fasnacht der Schweiz

Das dreitägige Narrentreiben geht in Bern in der Nacht zum Sonntag zu Ende. Leisere Töne gab es am Samstagmorgen an der «Poetischen Fasnacht» zu hören - darunter auch die spitzzüngigen Schnitzelbänke.

Die Verseschmiede nahmen dabei zum Beispiel die leicht zu knackenden Schlösser der Leihvelos von Publibike aufs Korn: «Dürestäche, umeschlah, dürezieh und abelah - So isch jede eifach cho, zu sim Gratis-Mietvelo», sangen etwa die «Hobelspän».

Die Berner Fasnacht ist nach Basel und Luzern die drittgrösste der Schweiz. Erste historische Belege für närrisches Treiben in Bern gibt es bereits im frühen 15. Jahrhundert.

Mit der Reformation verstärkte sich jedoch die Fasnachtsfeindlichkeit der bernischen Obrigkeit. Es gab verschiedene Versuche, in Bern wieder eine Fasnacht zu etablieren. Dies gelang aber erst 1982.

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