Greta Thunberg: Wie wichtig ist ihr Kampf für den Weltfrieden?
Das Wichtigste in Kürze
- Greta Thunberg wurde von zwei Politikern für den Friedensnobelpreis nominiert.
- Im vergangenen Jahr wurde sie auch schon nominiert, ging aber am Ende leer aus.
- Ein Klimaforscher erklärt, warum der Klimakampf dem Frieden dient.
Zwei schwedische Politiker haben Greta Thuberg für den Friedensnobelpreis 2020 nominiert. Sie begründeten den Schritt damit, dass Greta «hart daran gearbeitet hatte, die Augen von Politikern zu öffnen». Auch Aktivismus zur Verringerung von Emissionen und Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens sei ein Akt des Friedens, so die Politiker.
Bereits im vergangenen Jahr wurde die Klima-Aktivistin für den Preis aufgestellt, damals von drei norwegischen Politikern. Am Ende ging der Preis an den äthiopischen Regierungschef Abiy Ahmed.
Schweizer Klimakids freuen sich für Greta Thunberg
Im Internet stösst die Nominierung vor allem auf Unverständnis und Hass. «Gibt es einen Deppenpreis für die Nominierer...?!», schreibt etwa ein Twitter-User.
Bei Klimastreik Schweiz dagegen ist man über die Nominierung von Greta Thunberg begeistert. «Wir freuen uns! Greta ist und bleibt für uns eine inspirierende Persönlichkeit.» Die Nominierung zeige, dass Klimagerechtigkeit auch eine Frage von Frieden oder Krieg sei.
Ob Thunberg am Ende den Preis erhält, ist für die Klimakids zweitrangig. Denn: «Jeder Mensch, der sich für Klimagerechtigkeit und netto-Null Treibhausgasemissionen bis spätestens 2030 einsetzt, hat diesen Preis verdient.»
Inwiefern dient der Kampf fürs Klima dem Weltfrieden?
Wie gross die Chancen von Greta Thunberg für den Preis sind, ist schwierig abzuschätzen. Klima-Forscher Thomas Stocker von der Universität Bern glaubt zwar, die «Fridays for Future»-Bewegung habe ihre Bekanntheit gesteigert. Und trotzdem sei sie noch ziemlich neu.
«Wie die Klimakatastrophe und ihre Bekämpfung gibt es heute viele weitere brennende Themen.» Auch diese hätten die öffentliche Aufmerksamkeit und Anerkennung verdient, die dieser Preis mit sich bringe.
Aber für den Frieden sei der Klimaschutz äusserst relevant, nicht aber «die Klima-Bewegung selbst». Denn: «Die Klimakatastrophe verändert den Zugang und verringert die Verfügbarkeit von Ressourcen wie Wasser, Ökosysteme und Land.» Dies wird gemäss Stocker zu Konflikten um die verbleibenden Ressourcen führen.
Der letzte ausgezeichnete Klimaaktivist war der frühere US-Vizepräsident Al Gore. Dieser erhielt 2007 gemeinsam mit dem Uno-Klimarat den Preis.