Ingolsdtadt: Zehn Menschen verletzen sich bei Explosion

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Deutschland,

Dichte Rauchschwaden, Flammen, beissender Geruch, zehn Verletzte – und Tausende müssen ihre Häuser verlassen: In Deutschland kam es zu einer starken Explosion.

Nahe Ingoldstadt (D) ist die Feuerwehr wegen einer Explosion in einer Raffinerie im Einsatz.
Nahe Ingoldstadt (D) ist die Feuerwehr wegen einer Explosion in einer Raffinerie im Einsatz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen einer Explosion auf einem deutschen Raffinerie-Gelände sind zehn Menschen verletzt.
  • Wie es zur Explosion und Grossbrand kommen konnte, ist noch unklar.

Bei einer Explosion und einem anschliessenden Grossbrand auf einem Raffinerie-Gelände im oberbayerischen Vohburg an der Donau (D) sind mindestens zehn Menschen verletzt worden. Etwa 2000 Anwohner mussten heute Samstag vorübergehend ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Warum es am Morgen zu der Explosion kam, war zunächst unklar. Dichte dunkle Rauchschwaden hingen über dem Gelände, die Flammen waren weithin sichtbar, beissender Geruch lag in der Luft. Anwohner berichteten, der Knall am Morgen gegen 5 Uhr sei kilometerweit zu hören gewesen.

Auf dem Raffinerie-Gelände bot sich ein Bild der Verwüstung dar: «Ganze Hauswände sind umgerissen worden», sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bei einem Besuch in Vohburg. Auch die Bürogebäude auf dem Gelände wurden erheblich in Mitleidenschaft gezogen, beispielsweise begruben Mauerteile ein Auto unter sich. Gebäudeteile waren umhergeflogen. Die zehn Verletzten hielten sich zum Zeitpunkt der Explosion auf dem Firmengelände auf, einer von ihnen erlitt nach Herrmanns Worten schwere Verletzungen.

Keine gesundheitsgefährdenden Stoffe

Nach einigen Stunden konnten die Menschen nach den Evakuierungsmassnahmen auch wieder zurück in ihre Häuser und Wohnungen. Das Landratsamt Pfaffenhofen an der Ilm (D) teilte mit, dass bei Messungen keine gesundheitsgefährdenden Stoffe im Rauch nachgewiesen worden waren.

Das Umweltministerium kündigte eine Prüfung an, ob der Brand und die Löscharbeiten Auswirkungen auf Mensch oder Umwelt haben. «Unsere für den Ernstfall gerüsteten Experten arbeiten mit Hochdruck daran, mögliche Folgen für Mensch und Natur aufzuklären und gegebenenfalls Massnahmen einzuleiten. Nach jetzigem Stand besteht keine akute Gefahr mehr für die Bevölkerung», sagte Umweltminister Marcel Huber. Die Feuerwehr habe das Löschwasser aufgefangen und werde es umweltgerecht entsorgen.

«Gott sei Dank gab es keine Toten»

Herrmann dankte den Rettungskräften für einen «reibungslosen» Einsatz. Bis zu 600 Einsatzkräfte waren alarmiert worden. In kürzester Zeit seien Hunderte von Helfern vor Ort gewesen, lobte der Innenminister. Angesichts der Schwere der Verwüstungen sei er froh, dass es keine Todesfälle zu beklagen gibt: «Gott sei Dank hat es keine Toten gegeben.»

Doch nicht nur auf dem Firmengelände, das zum Unternehmen Bayernoil, gehört, kam es zu Schäden – auch in den Wohngebieten gingen durch die Druckwelle Fensterscheiben zu Bruch oder fielen Ziegel von den Dächern. Es würden entsprechende Adressen genannt werden, bei denen betroffene Bürger ihre Schäden melden können, kündigte Herrmann an. Jeder könne sich darauf verlassen, dass die Schäden ausgeglichen würden.

Experten vor Ort

Bayernoil veröffentlichte heute Samstag auf seiner Internet-Seite entsprechende Kontaktdaten. Zu den Schäden auf dem Gelände selbst teilte das Unternehmen mit: «Die ersten Sachverständigen sind vor Ort zur Begutachtung der Schäden.»

Die Ermittlungen zur Brandursache haben die Kripo Ingolstadt (D) und Experten des Landeskriminalamts (LKA) übernommen. Auch mehrere Stunden nach der Explosion brannte es noch auf dem Gelände. Es handele sich aber um kontrollierte Brände, teilte die Polizei mit. Der Einsatz werde sich noch bis in die Abendstunden hinziehen.

Nach Unternehmensangaben ging die Vohburger Raffinerie 1967 in Betrieb. Das Gelände ist knapp 130 Hektar gross und liegt an der Donau. Die Raffinerie bekommt ihr Rohöl über die Transalpine Pipeline (TAL) aus Triest in Italien. In Vohburg wird es dann weiterverarbeitet – etwa zu Benzin, Dieselkraftstoff, Heizöl, Kerosin, Bitumen und Schwefel. In Vohburg (D) und am zweiten Standort Neustadt an der Donau (D) werden 10,3 Millionen Tonnen Rohöl jährlich aufbereitet.

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