Bentley beerdigt Zwölfzylinder: Auf ewig verstummt
Mit dem unaufhörlichen Siegeszug der E-Antriebe sterben immer mehr Legenden den vorzeitigen Motorentod. Nun hat es Bentleys legendäres W12-Triebwerk erwischt.
Das Wichtigste in Kürze
- Bentley stellt den W12 ab April 2024 für immer ein
- Nachfolge werden erst Hybrid- und dann rein elektrische Antriebe antreten
- Als Abschiedsgeschenk ist der 6,0-Liter-Biturbo mit 740PS und 1000Nm stark wie nie
Spätestens nach dem EU-Entscheid die Neuzulassung von Verbrennern in Zukunft zu verbieten war klar: Die Zwölfzylinder werden als Erste aussterben. Nachdem Lamborghini bereits die letzten Aventador-Sondermodelle gezeigt hat, verkündet nun auch Bentley das aus.
Der W-Zwölfzylinder von Bentley ist ein technischer Exot
Über 100‘000 Exemplare des exotischen W12-Motors wurden seit 2003 in Crewe von Hand gebaut. Das W in der Bezeichnung steht für sein Zylinder-Layout, dass aus zwei zusammengefügten VR-Motoren besteht. Einst als Saugmotor mit 420PS gestartet ist der 6,0-Liter-W12 bei Bentley schon lange zwangsbeatmet. Seine letzte Ausbaustufe bringt es nun auf 740PS und glatte 1‘000 Newtonmeter – damit ist das Triebwerk stark wie nie.
Der Bentley Batur wird den stärksten W12 aller Zeiten erhalten
Montiert wird der Mega-W12 ausschliesslich im strengstens limitierten Bentley Batur. Alle 18 Exemplare sind bereits versprochen und werden im Laufe des Jahres gefertigt. In begrenzter Stückzahl wird es allerdings den konventionellen 6,0-Liter-W12-Biturbo noch in den anderen Modellen geben. Bentayga, Continental GT und Flying Spur sowie die Mulliner-Versionen können noch als Zwölfzylinder bestellt werden.
2024 ist Schluss
Im April 2024 ist dann allerdings endgültig Schluss. Die 30 speziell ausgebildeten Mechaniker, die bisher in 6,5 Stunden von Hand jeden W12 montierten, werden umgeschult. Denn nach dem Ende der W12-Motorproduktion wird der Platz für Hybridantriebe genutzt werden. Aber auch dies wird nur ein Zwischenschritt auf dem Weg in eine rein elektrische Zukunft sein.