Chevrolet Corvette C8: im roten Bereich
Angesichts immer härterer Abgasnormen und strengerer CO2-Grenzwerte überrascht die neue Chevrolet Corvette C8. Denn sie fährt mit einem 6,2 Liter V8-Motor.
Das Wichtigste in Kürze
- 6,2 Liter V8-Saugmotor mit Zentralnockenwelle und 502PS
- In der Generation C8 erstmals als Mittelmotor
- Zur Einfahrphase mahnt Chevrolet kreativ zur Vorsicht
Es war klar, dass die Fangemeinde aufatmen kann. Zwar musste sie sich nach sieben sehr erfolgreichen Generationen vom Frontmotor-Konzept verabschieden, doch der V8-Motor blieb. Und es ist auch kein Downsizing-Aggregat, sondern die volle Packung Hubraum: 6,2 Liter um genau zu sein, die 502PS mobilisieren.
Im Prinzip ist das Aggregat schon aus der alten Generation bekannt. Trockensumpfschmierung, zentrale Nockenwelle, variabler Ventiltrieb und Zylinderabschaltung sind also weiterhin mit an Bord.
Damit die Freude an diesem herrlichen Triebwerk möglichst lange währt, waren die Ingenieure kreativ. Sie haben einen Vorteil des digitalen Cockpits für sich genutzt: die variable Anpassbarkeit des Drehzahlmessers.
Was für Auto-Enthusiasten, Mechaniker und andere Fachkundige klar ist, zeigt der digitale Einfahrhinweis nun jedem rot auf schwarz: langsam herantasten! Gemeint sind die gemässigten Drehzahlen während der sogenannten „Einfahrphase“. So zeigt die Chevrolet Corvette C8 auf den ersten 500 Meilen den roten Bereich bereits ab 4500 Umdrehungen.
Erst danach, wenn sie alle Reibpaare aufeinander eingeschliffen haben, springt die mahnenden Drehzahlgrenze nach oben. Es dürfen dann die vollen 6500 Touren gedreht werden. Wobei: so ganz richtig ist das auch nicht. Denn Chevrolet begrenzt die Drehzahl nicht, man kann auch schon auf den ersten Kilometern ausdrehen – sollte es bloss nicht.
Das neue digitale Cockpit der Corvette C8 erlaubt die Spielerei:
Übrigens: die Corvette C8 ist nicht das erste Auto mit variablem Drehzahlmesser. BMW hat es vor Jahren bei M5, M3 und den is-Modellen der X5-Reihe schon so gemacht. Bis zum Erreichen der vollen Öltemperatur zeigten orange LEDs einen früheren Warnbereich an.