Der neue Porsche Panamera Turbo S Executive: besser als alle?
Der Porsche Panamera Turbo S Executive steht neu in der Preisliste. Denn mit dem Facelift gibt es das Topmodell vorerst ohne Hybrid-System.
Das Wichtigste in Kürze
- Turbo S ohne Hybrid mit verbessertem 4,0-Liter-V8 und 630PS als Spitzenmodell
- Rekordhalter auf der Nürburgring-Nordschleife mit 7:29 min
- Spreizung zwischen Komfort und Dynamik noch grösser als zuvor
Die technischen Einzelheiten des Porsche Panamera Facelift-Modells haben wir bereits besprochen. Nun konnten wir das Flaggschiff aus Stuttgart endlich fahren, sogar auf der Rennstrecke. Dort beeindruckt der nun noch fokussiertere Luxusliner noch mehr als auf der Strasse.
Die Performance auf abgesperrter Strecke darf man allerdings nicht nur auf die neue Macht unter der Motorhaube beschränken. Auch wenn der neu entwickelte 4,0-Liter V8-Biturbo sehr grossen Anteil am Fahrspass des Porsche Panamera Turbo S hat. Dank neuer Kurbelwelle, Pleuel und Kolben, geänderte Turboladergeometrie und angepasster Injektoren steigt die Leistung um 80PS. Am Ende stehen 630PS und 820Nm im Datenblatt – und so gewaltig fühlt es sich auch an.
Mit 630PS stürmt der Porsche Panamera Turbo S gewaltig nach vorne
Im Sprint vergehen gerade 3,1 Sekunden bis zur 100er-Marke, ausgefahren sind 315km/h möglich. Es ist dabei vor allem die Charakteristik des Porsche Panamera Turbo S, die beeindruckt. Bei Vollgas wandelt er sich vom lautlosen Gleiter in den bitterbösen Fighter. Seine neue, asymmetrische Auspuffanlage kitzelt trotz Partikelfilter ein mächtiges Geräusch aus den Brennräumen – aber eben nur bei Bedarf.
Und genau diese Wandelbarkeit zieht sich durch alles Systeme des grossen Stuttgarters. Das ganze Fahrgefühl lässt sich auf Knopfdruck von komfortabler Langstrecke zu fokussierter Rennstrecke klicken. Dabei sind zum Facelift praktisch keine Neuteile in den Porsche Panamera eingezogen. Einzig ein paar Fahrwerkslager wurden neu ausgelegt und auf mehr Dämpfung getrimmt.
Optisch hat sich wenig geändert, technisch deutlich mehr
Der Rest wurde vor allem durch Feinschliff an den Steuerungsparametern und leistungsfähigeren Recheneinheiten verbessert. Das Ergebnis ist wirklich beeindruckend. Denn während unserer Überland-Ausfahrt, bei der alle Systeme im Standard-Setup blieben, überzeugte besonders die Executive-Version durch S-Klasse-Komfort. Kein Schlagloch dringt in den Innenraum, jedes Störgeräusch von Isolierglas und Dämmung geschluckt.
Nach der Einfahrt auf die Rennstrecke und den Klick auf den Sport Plus-Modus ändert sich alles. Der Panamera saugt sein Luftfahrwerk näher an den Asphalt, strafft die Dämpfung und fährt den Spoiler aus. Dazu schaltet die Auspuffanlage auf Durchzug und das Getriebe gibt die Schönschalterei auf.
Im Sport Plus-Modus mutiert der Luxusliner zum Vollblut-Sportler
Schon in den ersten Kurven kann man die Performance kaum glauben. Alle Fahrwerkssysteme, ob die Adaptivdämpfung, die Wankkontrolle oder die Hinterachslenkung, arbeiten in unglaublicher Perfektion. Vor allem lassen sie den grossen Porsche Panamera gefühlt auf Golf GTI-Niveau schrumpfen. Dazu kommen die Bremsen, die in bester Porsche-Manier nie zu bezwingen sind und kein Problem mit dem mächtigen Gewicht haben.
Der Porsche Panamera Turbo S Executive zeigt also selbst in der langen Luxusversion, dass er um seine Herkunft weiss. Denn er ist nicht nur talentiert, er macht auch noch richtig Spass auf der Strecke. Und bleibt dabei einfach zu fahren.
Ein Innenraum auf S-Klasse-Niveau
Dass er dabei abseits der Strecke vielleicht noch besser, komfortabler, ruhiger geworden ist, dürfte sein Ass im Ärmel sein. Denn auch dank verbesserter Grafiken und Bedienelemente im Interieur, verfeinerten Assistenzen und erweiterten Digitaldiensten, trumpft der Neue auf. Und so ist der Porsche Panamera auch mit dem Facelift das, was er immer war: einer für alles.
Nun eben nur noch ein deutliches Stück besser.