Elektroauto Start-ups: Viel Hype um nichts?
Elektroauto Start-ups schiessen wie Pilze aus dem Boden. Doch viele von ihnen sind entweder bereits wieder gescheitert oder kämpfen gerade ums Überleben.
Das Wichtigste in Kürze
- Elektro-Start-ups schiessen wie Pilze aus dem Boden.
- Viele scheitern bereits, bevor sie ein Serienauto auf den Markt bringen.
- Das sind die Top 5 der E-Marken, deren Ambitionen zu gross waren.
Ein Auto zu erfinden ist eine Sache, es in Serie zu bauen eine andere. Viele Elektroauto Start-ups sind entweder bereits gescheitert oder kämpfen gerade ums Überleben.
Das sind die Top 5 der Elektro-Enttäuschungen.
Top 5 der Elektro-Enttäuschungen
Auf Platz 5 befindet sich die Firma «Better Place». Das amerikanische Unternehmen hat ein Elektroautos mit austauschbaren Batterien entwickelt.
Statt das Fahrzeug aber zu verkaufen, wollten die Hersteller die gefahrenen Kilometer verrechnen.
In die schwarzen Zahlen kam die Firma aber nie. 2013 waren die 850 Millionen Dollar Investitionen aufgebraucht. «Better Place» meldete Bankrott an.
Symbiose zwischen alt und neu
Platz 4 sollte eine neue amerikanische Erfolgsgeschichte werden. General Motors und die neue US-Elektromarke «Lordstown Motors» wollen zusammen den E-Pick-Up Endurance entwickeln.
Eine Art Symbiose der alten und neuen Autowelt und ein Modell für die Zukunft der Branche.
Doch daraus wird zumindest in dieser Form nichts. GM hat sich von Lordstown losgesagt. Der Pick-Up soll nun von Technologie-Riese Foxconn gebaut werden.
Wenn überhaupt, wird er vorerst in viel kleinerer Stückzahl als ursprünglich versprochen, gebaut. Ausserdem hat die Firma noch ein Strafverfahren am Hals.
Ob der amerikanischer Pick-Up-Traum am Schluss nicht zum Albtraum wird, ist momentan reine Spekulation.
Platz 3 für einen E-Offroader
Platz 3 besetzt ein kerniger, ehrlicher Offroader mit moderner, modularer Batterietechnologie. Das zumindest versprach Bollinger 2017 seinen Kunden.
Doch anstatt ein Elektroauto, erhalten diese nun ihr Geld zurück. Denn der SUV B1 und der Pick-Up B2 sind auf unbestimmte Zeit verschoben. In der Start-up-Welt kann das auch als beerdigt bezeichnen werden.
Doch die Firma hat neue Pläne. Anstatt Offroader bauen sie nun eine modulare E-Basis für Nutzfahrzeuge. Es bleibt also ein kleiner Hoffnungsschimmer.
Vielleicht verdient Bollinger mit der Neuausrichtung genug Geld, um das Herzensprojekt Geländewagen irgendwann doch noch zu realisieren.
Das Elektroauto vom Staubsaugerhersteller
Auf Platz 2 versucht sich ein Staubsaugerhersteller in der Entwicklung eines Elektroautos.
Ab 2017 wollte der Pionier James Dyson die Autowelt ebenso revolutionieren, wie er es bei den Haushaltsgeräten getan hatte.
Der N526 versprach fast 1000 Kilometer Reichweite und einen revolutionären Innenraum.
Daraus wurde nichts. 2019 begrub Dyson das Projekt, nachdem er bereits 600 Millionen Euro aus eigener Tasche investiert hatte.
Er sagte, dass seine Firma, im Gegensatz zu den etablierten Herstellern, ihr Elektroauto nicht querfinanzieren könne. Darum hätte der SUV etwa 170'000 Euro kosten müssen, um rentabel zu sein und wäre somit nie konkurrenzfähig gewesen.
Platz 1 - der einstige Tesla-Herausforderer
Auf Platz 1 ist ein Unternehmen, das sich nicht über brachiale Leistung oder Beschleunigung definiert. Das chinesische Unternehmen Byton wollte ganz einfach den Alltag auf der Strasse erleichtern.
Doch seit der Coronakrise fehlen Investoren und das Geld wird knapp. Standorte in Europa und den USA werden geschlossen und mehrere Insolvenzverfahren sind eingeleitet.
Ob der einstige Tesla-Herausforderer in irgendeiner Form überleben kann, ist mehr als unsicher.