Lamborghini Lanzador: Mit Giga-Leistung ins Elektro-Zeitalter
Der Lamborghini Lanzador muss eine Herkulas-Aufgabe stemmen: Den Übergang von V12-Power ins lautlose Elektrozeitalter. Kann das gelingen?
Das Wichtigste in Kürze
- Erstes Elektro-SUV der italienischen Sportwagenmarke mit Markteinführung in 2028
- Über 1‘360PS aus zwei Motoren, Performance-Fahrwerk und aktive Aerodynamik
- Skurrile Formgebung soll neue Fahrzeugklasse der «Ultra GT» definieren mit 2+2-Sitzen
Seine Enthüllung war der Höhepunkt der Monterey Car Week: Der Lamborghini Lanzador. Er ist nicht nur der erste vollelektrische Stier, sondern auch gleich ein völlig neues Fahrzeugkonzept. Denn die Designer haben aus der Not eine Tugend gemacht und das grosse Batteriepaket in einem entsprechend grossen Auto platziert. Sie nennen es Ultra GT, wobei man sich auch ein Renault Avantime oder Espace erinnert fühlen kann.
Der Lamborghini Lanzador startet erst 2028
Während Stephan Winkelmann, CEO von Lamborghini, das «neue, unvergleichliche Lamborghini-Fahrerlebnis» betont, müssen die Kunden noch warten. Der Lanzador wird erst in frühestens fünf Jahren auf den Markt kommen. Dies liegt zum Teil daran, dass es im Konzern noch gar keine technische Plattform für ein E-Fahrzeug dieser Grösse gibt. Dennoch hat man sich in Sant’Agata Bolognese schon weit aus dem Fenster gelehnt in Sachen technischer Details.
Eine technische Revolution unter dem Carbon-Kleid
Die Marke, die für ihre V10- und V12-Motoren Kult geworden ist, setzt mit dem Lanzador nun voll auf Elektrifizierung. Das Ultra-GT-SUV beherbergt zwei leistungsstarke Elektromotoren die ihre 1‘360PS per Torque-Vectoring-System an alle vier Räder verteilen. Technikchef Rouven Mohr sieht in der Elektrifizierung eine «intelligente Möglichkeit, mehr Leistung, Performance und Fahrbarkeit zu entwickeln.» Zur Batterietechnologie, möglichen Reichweiten und Ladezeiten macht Lamborghini zu diesem Zeitpunkt noch keine Anmerkungen.
Ein Raumgleiter-Klotz mit diskreten Aero-Funktionen
Optisch ist der Lanzador klar als Lamborghini zu erkennen. Nur wirkt er in allen Dimensionen üppiger, wie eine Mischung aus Urus und Huracan Sterrato. Dabei haben seine Entwickler extremen Wert auf Aerodynamik gelegt. Neben variablen Aerodynamikelementen, die für maximalen Anpressdruck oder minimalen Luftwiderstand sorgen, werden auch spezielle Aeroblades an den 23-Zoll-Rädern verwendet.
Ein generöser Innenraum mit nur zwei Türen
Der Lanzador ist nicht nur aussen ein Prachtstück, sondern auch im Innenraum. Als Ultra GT mit nur zwei Türen bietet er vier Einzelsitze und ein minimalistisches Infotainment. Er verwendet zudem nachhaltige Materialien, um traditionelle Luxusmaterialien wie Leder oder Karbon zu ergänzen. Die Rücksitze können für zusätzlichen Stauraum umgeklappt werden.
Preis und Marktstart
Wie das Marktumfeld in fünf Jahren aussehen wird, bleibt abzuwarten. Stand jetzt hat der Lamborghini Lanzador keine Konkurrenten. Doch der Markt der SUV ohne Ultra GT-Zusatz ist bereits heute heiss umkämoft, auch bei den Elektrischen. Viel wichtiger bleibt aber die Frage: Funktioniert ein Lamborghini auf emotionaler Ebene wirklich mit E-Antrieb?