MG Cyberster: Gegen den Strom?
Der MG Cyberster ist ein klassischer Roadster mit wenig klassischer Technik: Unter dem Blech wartet modernste E-Technik aus China. Kann das die Kunden locken?
Das Wichtigste in Kürze
- MG feiert 100-jähriges Jubiläum mit einem elektrischen Roadster
- Antriebsvarianten: Hecktriebler mit 340 PS und leistungsstarker Allradler mit über 500 PS
- Knackiges Fahrwerk, sehr gute Bremsanlage und solide Reichweite von 440 Kilometern
Schon bei den zweitürigen Coupés dünnt der Markt merklich aus. Grand Tourer sucht kaum ein Kunde mehr. Noch schlimmer steht es um die Offenen: nur noch wenig leistbare Cabriolets und Roadster sind im Verkauf. Dies möchte MG nun ändern – allein schon aus Tradition. Doch die Sache birgt Spannung.
Der MG Cyberster – der Name mischt Cyber mit Roadster und gibt hiermit schon die Stossrichtung vor: Dieser sportliche Zweisitzer vereint das klassische Roadster-Feeling mit fortschrittlicher Elektro-Antriebstechnik soll ein aufregendes Fahrerlebnis bieten.
Ein Jahrhundert voller Innovation
MG zelebriert seinen 100. Geburtstag mit einer klaren Botschaft: Innovation. Unter der Leitung des chinesischen SAIC-Konzerns hat MG den Cyberster entwickelt, der als erstes Modell die nostalgischen Roadster-Qualitäten mit zukunftsweisender Elektrotechnik verbindet. Zudem soll der Roadster das Flaggschiff der Marke sein, die mit dem MG4 und dem MG3 bereits beeindruckende Verkaufserfolge feiert.
Überraschend gross und dennoch kompakt geschnitten
Mit einer Länge von 4,54 Metern nimmtder Cyberster überraschend viel Platz ein, allerdings bleibt er im Innenraum kompakt durch den hohen Mitteltunnel. Der Roadster zeichnet sich durch eine moderne Designlinie aus, die sowohl offen als auch geschlossen überzeugt. Highlight sind die Scherentüren, die jeden Ein- und Ausstieg zum Event machen – vor allem für Passanten, sofern der Lenker ungeübt im Limbo ist.
Gewaltige Leistung von bis zu 510 PS sorgt für Fahrspass
Der MG Cyberster ist in zwei kraftvollen Varianten erhältlich: als Hecktriebler mit 340 PS und als Allradversion mit beeindruckenden 510 PS. Im Topmodell sind es dann auch 720 Nm, die über die 275 Millimeter breiten Hinterräder herfallen und für Fahrspass sorgen: 3,2 Sekunden dauert der Sprint auf 100 km/h nur. Die Spitze liegt bei limitierten 200 km/h. Allerdings kann das 77 kWh-Akkupack, das etwa 400 Kilometer Reichweite bereithalten dürfte, nur mit 144 kW geladen werden – ein eher enttäuschender Wert.
Knackiges Handling hilft über Ladefrust hinweg
Auf der Strecke beweist der Cyberster dann allerdings seine sportlichen Gene und hilft über den Ladefrust hinweg. Die ausgeklügelte Antriebstechnik mit guter Traktionskontrolle ermöglicht es ihm, schnell zu beschleunigen und dynamisch durch die Kurven zu balancieren. Trotz seines Gewichts bietet der Roadster ein ansprechendes Fahrverhalten, auch die Abstimmung zwischen Rekuperation und der mächtigen hydraulischen Bremsanlage ist gut gelungen..
Marktstart und Preis
Der MG Cyberster wird nach dem Sommer auch in Europa erhältlich sein. Die Preise könnten bereits um 60‘000 Franken starten für das Basismodell. Und die Kombination aus Leistung, Stil und Offenfahrerlebnis könnten so manchen Roadster-Fan vielleicht wirklich zum E-Fahrer machen.