Morgan Plus Four: Zurück in die Zukunft

Axel Linther
Axel Linther

Genève,

Siebzig Jahre wurde er nahezu unverändert gebaut. Nun wurde der Morgan Plus Four komplett neu konstruiert. Doch das sieht man gar nicht.

Morgan Plus Four
Ein 70 Jahre alter Neuwagen: der Morgan Plus Four - Morgan

Das Wichtigste in Kürze

  • Karosserie-Rückgrat weiterhin aus Eschenholz wie vor 70 Jahren
  • Modernes, geklebt und genietetes Aluminiumchassis
  • Aktueller BMW-Motor mit 258PS bei 1009kg Leergewicht

Selbst dem Experten fällt es schwer den Morgan Plus Four von seinem Vorgänger, dem Plus 4, zu unterscheiden. Die Verschlüsse der Motorhaube sind übernommen worden, der sichtbare Rest ist neu. Und doch sieht man es nicht. Denn der britische Roadster ist seiner Linie treu geblieben.

Unter dem handgearbeiteten Blech trifft altbekannte Tradition dafür auf fertigungstechnische Moderne. Wo die Heckstruktur aus Eschenholz die Karosserie trägt, sorgt ein geklebt und genietetes Alu-Chassis für den Rest. Sie ist nicht nur leichter als die seit 1936 verwendete Stahl-Konstruktion, sie ist auch deutlich stabiler.

Modernes Fahrwerk unter klassischem Kleid: Morgan Plus Four

Morgan Plus Four
Auch mit vier Zylindern ein echter Genuss: der Morgan Plus Four - Morgan

Dazu trägt sie an der Vorderachse nun Doppel-Querlenker aus Leichtmetall, die dank einer neue Geometrie Raum für 15-Zoll-Speichenfelgen geben. Dadurch passen grössere Bremsen mit ABS und eine moderne Servolenkung ins Fahrwerk. Die Hinterachse ist nun ebenfalls einzeln aufgehängt an Stelle der Starrachs-Lösung von einst.

Im Innenraum gibt es mehr Platz für Passagiere und Gepäck, ansonsten bleibt der Komfort auf das Nötigste reduziert. Immerhin: ein Radio mit Bluetooth und eine verbesserte Heizung sind nun an Bord. Doch im Grunde ist das überflüssig.

Modernste BMW-Power unter der langen Haube

Morgan Plus Four
Deutlich erhöhter Komfort – und dennoch nur das Nötigste - Morgan

Denn wer einen Morgan fährt, der will den Wind in den Haaren spüren, die Landschaft riechen und dem Motor lauschen. Wie der Name verrät arbeitet im Morgan Plus Four ein Vierzylinder. Diesen liefert BMW zu, sogar in der modernsten Ausbaustufe. B48 nennt sich das aufgeladene 2,0 Liter Twinpower-Aggregat und leistet 258PS.

Beim Getriebe hat der Morgan Plus Four Pilot erstmals die Wahl. Entweder klassisch handgeschaltet, dann aber nur mit 350Nm und etwas mehr Gewicht. Oder als 8-Gang-Automat mit dann 400Nm und 4,8 Sekunden von 0-100km/h. In der Spitze schaffen beide Roadster 240km/h.

Doch das empfehlen wir nur ganz hartgesottenen Piloten. Der Preis für den Plus Four liegt in England bei 62.995 Pfung inklusive Steuer. Es war eben schon immer ein bisschen teurer einen besonderen Geschmack zu haben.

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