Sono Motors braucht Geld für Pilotprojekt
Sono Motors ist das Geld ausgegangen. Noch wollen sie ihren Sion aber noch nicht aufgeben, sie versuchen es über private Geldgeber.
Das Wichtigste in Kürze
- Für das geplante Solarauto Sion ist dem Start-up-Unternehmen das Geld ausgegangen.
- Bis Ende Januar hat das Unternehmen einen Rettungsversuch festgesetzt.
- 3500 Kunden sollen das Auto für 27'000 Euro vorauszahlen.
Sono Motors hat ein Problem. Dem Münchner Start-up-Unternehmen ist das Geld für sein geplantes Solarauto Sion ausgegangen. «Wir haben es nicht geschafft, den Investor zu erklären, warum es das Potenzial zum ersten Solar-Elektroauto der Welt hat.» Die bedauern die beiden Vorstandschefs und Mitgründer Jona Christians und Laurin Hahn am Donnerstag.
Die Vorstandchefs haben aber noch Hoffnung. Sie versuchen jetzt, dass 3500 Kunden einen vergünstigten Kaufpreis von 27'000 Euro für das Auto komplett vorauszahlen. Es ist die letzte Chance, damit das Projekt nicht scheitert.
Das Unternehmen hat für den Rettungsversuch eine Frist von 50 Tagen bis Ende Januar festgesetzt. Sono Motors hat im laufenden Jahr bis Ende September 104 Millionen Euro Verlust gemacht. Es braucht frisches Geld, um 2023 die Vorserie und Anfang 2024 das erste Serienauto bauen zu können.
Rund 300 Kilometer Reichweite soll erstes Auto von Sono Motors haben
Das kompakte E-Auto hat 456 Solarzellen auf der Karosserie, die laut ihnen für durchschnittlich 112 Kilometer pro Woche liefern. Mit einem Akku und Strom aus der Steckdose soll das Auto gut 300 Kilometer Reichweite haben. Rund 21'000 private Kunden haben bereits Reservierungen getätigt. Dabei durchschnittlich 2000 Euro angezahlt, für weitere 22'000 Solarautos gibt es Vorbestellungen von Flottenbetreibern.
Hahn und Christians hatten das Unternehmen vor einem Jahr an die Börse gebracht, um eine drohende Insolvenz abzuwenden. Hauptaktionäre sind die beiden Gründer und US-Investoren.
«Viele Investoren raten uns dazu, dass wir uns auf unser weniger kapitalintensives B2B-Solargeschäft, das bereits Umsätze generiert, konzentrieren. Somit das Sion-Programm aufgeben sollten», teilten Hahn und Christians mit. Sono Motors baut inzwischen auch Solarlösungen für Busse und Lastwagen.
Die potenziellen Käufer hätten eine letzte Chance, «das Sion-Programm am Leben zu halten und unsere Finanzierungslücke teilweise zu schliessen». Andernfalls «planen wir uns auf unser attraktives B2B-Solargeschäft zu konzentrieren, das deutlich weniger kapitalintensiv ist».