Steigende Stromkosten: E-Autos weiterhin günstigere Variante
Die Nutzung von E-Autos wird aufgrund steigender Strompreise teurer. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren haben im Kostenvergleich aber weiterhin das Nachsehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Gebrauch von E-Autos wird aufgrund steigender Strompreise teurer.
- Halter von Elektroautos zahlen jährlich Stromkosten von 655 Franken.
- Bei «Verbrennern» liegen die Treibstoffkosten bei gut 2000 Franken pro Jahr.
Die steigenden Strompreise verteuern das Fahren mit Elektroautos. Gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor sind die «Stromer» laut einer Untersuchung des Touring Club Schweiz (TCS) immer noch viel günstiger.
Der TCS untersuchte in einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse die Preise der einzelnen Antriebsarten. Dies nachdem die Kosten für «Treibstoffe» – ob Benzin, Diesel oder Strom – im Vergleich zu 2021 wesentlich gestiegen sind.
Zu Grunde liegt der Berechnung der durchschnittliche Treibstoffverbrauch aller verfügbaren Neuwagen. Konkret rechnet der TCS den Angaben nach mit 20,8 Kilowattstunden auf 100 Kilometer bei E-Autos. Bei Benzin- und Dieselfahrzeugen wird mit 7,7 beziehungsweise 6,9 Liter pro 100 Kilometer gerechnet.
Stromkosten von Elektroautos kaum zu schlagen
Dabei zeigt sich laut TCS, dass die Stromkosten von Elektroautos aktuell nur schwer zu unterbieten sein: Denn die durchschnittlichen jährlichen Treibstoffkosten für «Verbrenner» betragen laut TCS derzeit 2068 Franken für Benzinfahrzeuge und 2165 Franken für Dieselfahrzeuge. Im Vergleich dazu verursache ein Elektroauto im Schnitt jährliche Stromkosten von 655 Franken.
«Daran würde auch ein deutlicher Anstieg der Energiepreise nicht viel ändern», hält der TCS in der Mitteilung fest. Dies gelte auch vorausgesetzt, dass der Treibstoffpreis für Benzin und Diesel konstant bleibe, während der Strompreis um 50 Prozent steige.
Um den Unterschied wettzumachen, müsste der Strompreis auf bis zu 69 Rappen pro Kilowattstunde steigen. Vorausgesetzt dass, der momentane Benzin- und Dieselpreis von 1,80 beziehungsweise 2,10 Franken bestehen bleibt. Dies geht aus Berechnungen des TCS hervor. Zum Vergleich: Im zu Ende gehenden Jahr bezahlte ein typischer Schweizer Haushalt laut Berechnungen der Eidgenössischen Elektrizitätskommission ElCom 21,2 Rappen pro Kilowattstunde.
Stromkosten steigen stark an
Es wird davon ausgegangen, dass sich die Stromkosten im nächsten Jahr bis zu 30 Prozent erhöhen. Dieser Anstieg reicht nicht aus, um den Betrieb von E-Autos teurer werden zu lassen als Benzin oder Diesel. Dafür müsste sich der Strompreis im Schnitt nämlich mehr als verdreifachen.
Zu beachten gilt es laut TCS aber, dass diese Berechnung nur die Kosten für Kraftstoff und Strom berücksichtigt. Die gesamten Kosten eines Fahrzeugs wie etwa Abschreibung, Wartung, Versicherungen und Umweltbelastung sind nicht einbegriffen.