Weltpremiere Opel Astra: der ewige Konkurrent
Mit dem neuen Opel Astra rückt in greifbare Nähe was lange unerreichbar schien: der VW Golf. Die neue Generation aus Rüsselsheim wirkt beim Erstkontakt stark.
Das Wichtigste in Kürze
- Neuer Astra erstmals auf vollelektrisch
- Benziner, Diesel und Plugin-Hybrid ebenfalls erhätlich
- Sämtliche Schwächen der Konkurrenz gekonnt ausgenutzt
Auf unserer ersten Testfahrt konnte wir uns bereits mit dem Opel Astra vertraut machen. Allerdings nur beschränkt auf den Fahreindruck, denn das Design war noch verhüllt. Nun feiert der neue Bestseller aus Rüsselsheim seine Weltpremiere.
Das Design des Opel Astra ist selbstbewusst und klar
Wenn Design-Chef Mark Adams von „ausdrucksstarkem und kraftvollem Design“ spricht, so kann man das unterschreiben. Der neue Opel Astra ist wirklich knackig mit langer, flacher und breiter Silhouette. Kräftige Kotflügel, eine hart eingesetzte Umlaufkante und das neue Markenvisier sorgen für neues Opel-Selbstbewusstsein.
Auch im Interieur findet sich eine völlig Designsprache. Nie zuvor war ein Rüsselsheimer so reduziert und klar wie der neue Opel Astra. Das neue volldigitale Pure Panel sitzt auf Wunsch hinter einer nahtlosen Echtglas-Scheibe. Darin sind nicht nur zwei 10-Zoll-Displays integriert, sondern auch die Lüftungsdüse für den Fahrer.
Interieurqualität weit über Kompaktklasse-Standard
Ein aufwändiger Blendenmechanismus, der eine Sonnenschutzhaube oder ähnliche optische Störfaktoren obsolet macht, zeigt die Liebe zum Detail. Man ist geneigt den Opel Astra mit S-Klasse oder Tesla zu vergleichen und das ist unbedingt als Kompliment aufzufassen.
Gerade im Vergleich zur haptisch doch eher durchwachsen auftretenden Konkurrenz, scheint der Opel Astra haptisch derweil in Führung. Auch was die Bedienung angeht hat man sich die berechtigte Kritik an der Konkurrenz zu Herzen genommen. Denn trotz aller Digitalität und Touch-Eingaben gibt es für Lautstärke, Klimatisierung und Direktfunktionen weiterhin beleuchtete Tasten unterhalb des Mittendisplays.
Breite Antriebspalette im neuen Astra
Sprichwörtlich spannend ist auch das Antriebsportfolio des neuen Opel Astra. Neben einer Reihe von Diesel- und Benzinmotoren wird es gleich zwei Plugin-Hybride geben. Später sogar einen rein elektrischen Astra-e. Die Leistungsspanne reicht dabei von 110PS des 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbo-Benziners bis zu 130PS.
Während beide Benziner mit 230Nm auskommen müssen, so drückt der 1,5-Liter-Vierzylinder-Diesel kräftige 300Nm. Serienmässig kommen die Verbrenner mit einem Sechsgang-Handschaltgetriebe, die 130PS-Motoren können auf Wunsch mit der bekannten Achtgang-Automatik geordert werden.
Ebenfalls automatisch und damit immer im optimalen Betriebsbereich laufen die beiden Steckerhybride. Ihre 12,4kWh-Batterie kann genug Energie für 60 Kilometer rein elektrische Reichweite nach WLTP bunkern. Danach springt ein 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner zur Seite. Im Topmodell bringt der Verbrenner es auf 180PS und schafft eine Systemleistung von 225PS.
Die Sensation kommt in Form des Opel Astra-e
Überraschend kündigt Opel parallel zur Weltpremiere auch den vollelektrischen Astra-e an. Mit diesem Modell war so früh nicht zu rechnen – auch wenn der Start erst 2023 sein wird. Der Strom-Astra baut auf der eVMP-Plattform und zeichnet sich durch sehr gute technische Daten aus. Eine Akkukapazität von 60kWh bis 100kWh, Leistungen bis zu 340PS bei Allrad- und Zwei-Motor-Konfiguration.
Die Reichweite liegt bei bis zu 650 Kilometern. Damit würde der Opel Astra-e einen grösseren Bereich abdecken, als es der VW MEB derzeit kann. Und somit überrascht Opel mit dem neuen Astra nicht nur beim Design. Auch technisch macht er mehr richtig als auch schon.
Wird aus dem ewigen Konkurrenten nun also der Führungsspieler? Diese Frage können wir nach dem Erstkontakt noch nicht beantworten, aber die Zeichen scheinen gut. Bleibt der 360°-Test abzuwarten.