Ein Geheimtipp für Liebhaber des ursprünglichen Italiens
Procida, die Schwesterinsel von Capri und Ischia, kennt keinen Massentourismus. Die Insel ist das ideale Ziel für alle, die das authentische Italien lieben.
Das Wichtigste in Kürze
- Procida, die Schwesterinseln von Capri und Ischia, ist bis heute vom Massentourismus verschont geblieben.
- Ihr ursprünglicher Charakter und ihre landschaftliche Schönheit sind perfekt für Liebhaber des authentischen Italien.
- Ein charakteristisches Produkt von grosser Bedeutung sind die Zitronen aus Procida, die das Bild er Insel prägen.
Procida ist die kleinste Insel im Golf von Neapel. Während ihre Schwesterinseln Capri und Ischia weltweit bekannt sind, ist Procida bis heute vom Massentourismus verschont geblieben. Ihr ursprünglicher Charakter und ihre landschaftliche Schönheit machen die Insel zu einem beliebten Ferienziel für alle, die das authentische Italien abseits der Touristenströme schätzen.
Procida zählt zu den Phlegräischen Inseln, ist rund vier Quadratkilometer gross und gehört mit circa 10‘000 Einwohnern zur Metropolitanstadt Neapel in Kampanien. Bei der Anreise mit der Fähre – man kann die Insel ausschliesslich mit dem Schiff erreichen – vom Hafen in Neapel zum Hafen Marina Grande auf Procida, öffnet sich ein wunderschöner Blick auf pastellfarbene Fischerhäuschen.
Am einstigen Vulkankrater Corricella hat sich ein charakteristisches buntes Dörfchen gebildet. Unterkünfte findet man gut auf der offiziellen Internetseite der Insel Procida. Im Fischerhafen Marina di Corricella dümpeln die Fischerboote, auf dem Kai stapeln sich die Fischkisten und trocknen die Netze. Tatsächlich flicken hier noch Fischer ihre Netze am Ufer.
Mittlerweile gibt es hier aber auch verschiedene Restaurants, die vom Preis-Leistungs-Verhältnis alle ähnlich sind und leckere Spezialitäten anbieten. Besonders zu empfehlen ist das Restaurant La Gorgonia.
Zitronen sind der Stolz der Insel Procida
Ein charakteristisches Produkt von noch ziemlich grosser Bedeutung sind die Zitronen aus Procida, die das Bild dieser kleinen Insel prägen.
Da die Zitronen-Pflanzungen auf der Insel historisch immer schon reine Familienbetriebe waren, wird auch der Zitronenanbau in entsprechend kleinem Rahmen, dafür aber von vielen praktiziert. Während unserer Ferien wurde an einem Abend sogar ein Zitronenfest veranstaltet und es gab hausgemachte süsse und salzige Spezialitäten.
An der Südwestküste Procidas liegen schöne Strände und der hübsche Yachthafen Chiaiolella. Ein Naturjuwel ist das unbewohnte Inselchen Vivara, das mit Procida über eine Brücke verbunden ist. Es ist seit dem Jahr 1974 ein Naturschutzgebiet, in dem seltene Vögel und Pflanzen beheimatet sind.
Die Terra Murata
Hoch über der Insel thront der Teil Procidas, der das eigentliche historische Zentrum darstellt, das älteste bewohnte Viertel und über lange Jahrhunderte der einzige Zufluchtsort der Insulaner: die Terra Murata. Hier oben auf der Anhöhe haben die ersten Procidani gesiedelt und sich in ihrem ummauerten Borgo gegen Piraten verschanzt.
Ist einmal der steile Anstieg überwunden, belohnt die Terra Murata die Mühe mit ihrer einzigartigen mittelalterlichen Atmosphäre, engen Gässchen, den bunten Häusern und einer einmaligen Aussicht über den Golf von Neapel.
Von aussen abweisende Festung, bietet die Terra von Innen ein ganz anderes Bild: Die Häuser sind mit den für Procida charakteristischen Öffnungen, Balkonen, Loggien, Halbbögen, Veranden und Aussentreppen geschmückt und in den überall anzutreffenden Pastellfarben gestrichen.
Das dominierende Gebäude ist der Palazzo d’Avalos, der im 16. Jahrhundert zusammen mit den Festungsmauern von der regierenden Familie d’Avalos als Residenz errichtet worden ist. Der Palast wurde 1830 in ein Gefängnis umfunktioniert, das erst 1988 endgültig geschlossen wurde.
Wer Interesse an einer Führung durch das alte Gefängnis hat, vereinbart unter der Telefonnummer +39-333-3510701 einen Termin zur Besichtigung (Preis: 10,00 Euro). Weitere Informationen gibt es ausserdem hier und auf der Facebook Seite des Palazzo d’Avalos – Isola di Procida. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
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