Das Hormon Melatonin fördert den Schlaf. Erwachsene können es ohne Bedenken anwenden. Manche Ärzte verschreiben es auch Kindern.
Baby und Mädchen
Es ist Schlafenszeit, aber das Kind ist noch hellwach? Manche greifen dann zu Melatonin als Einschlafhilfe. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Hormon Melatonin regelt den Schlaf-Wach-Rhythmus und lässt sich als Medikament geben.
  • Schon seit einigen Jahren verschreiben es Ärzte auch Kindern.
  • Zuerst sollten aber andere Möglichkeiten zur Einschlafhilfe geprüft werden.
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Müde Eltern, die vielleicht selbst ein Mittel mit Melatonin einnehmen, denken manchmal daran, ihr Kind damit ebenfalls einschlafen zu lassen. Ärzte kennen diesen Wunsch und verschreiben in der Tat auch für Minderjährige Melatonin. Das ist aber nicht unumstritten.

Wie wirkt Melatonin?

Die Zirbeldrüse produziert das Hormon Melatonin bei einbrechender Dunkelheit und signalisiert damit dem Körper die passende Zeit für den Schlaf.

Eine ausreichende Melatoninproduktion gilt als eine wesentliche Voraussetzung für einen gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus. Aber das Melatonin ist nicht der einzige Faktor, der den Schlaf bestimmt. Zu schweres Essen am Abend, Stress, bei Erwachsenen auch Alkohol und Nikotin, bei Kindern wiederum die Erregungen des Tages und diverse Anspannungen.

Kind im Bett
Manche Kinder haben Schwierigkeiten, in den Schlaf zu finden. - Pexels

Manchmal ist die Melatoninproduktion im Körper aber tatsächlich zu gering. Daher können Medikamente mit dem Präparat durchaus hilfreich sein.

Wann Melatonin für Kinder infrage kommt

Die Kinder schlafen durch Melatoningabe besser ein und durchschnittlich 30 Minuten länger. Melatonin kann aber keine Durchschlafstörungen lindern.

Hinweise auf Nebenwirkungen und Langfristschäden gibt es bei sachgemässer Dosierung nicht. Und von erwachsenen Patienten, die seit Jahren Melatoninpräparate anwenden, sind keine schweren Schäden bekannt.

Dennoch empfehlen Mediziner, bei Kindern vor der Gabe von Melatonin zunächst alle anderen Möglichkeiten der Schlafförderung auszuschöpfen.

Schlafstörungen haben ihre Ursache oft in den Lebensgewohnheiten. Kindern hilft es, wenn sie täglich zu einer ähnlichen Uhrzeit ins Bett gehen und eine gewisse Struktur vorliegt. Eltern können zum Beispiel Abendrituale einführen: Eine Geschichte vorlesen, ein ruhiges Spiel spielen, gemeinsam kuscheln etc.

Wichtig beim Versuch des Aufbaus einer Schlafroutine: Handy, Computer und TV sind in der letzten Stunde des Abends tabu. Schlafmittel sollten die Notlösung sein und erst zum Einsatz kommen, wenn alles andere versucht wurde.

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