Mehr Diversität: Wo sind die schwarzen Heldinnen in Kinderbüchern?
Schwarze Königinnen und männliche Meerjungfrauen? Eine Seltenheit. In Kinderbüchern sind noch immer zu viele Stereotypen und Klischees vertreten.
Das Wichtigste in Kürze
- In Kinderbüchern gibt es zu wenig Diversität.
- Dunkelhäutige Kinder haben zu wenig positiv besetzte Identifikationsfiguren.
- Stereotypische Rollenklischees sind in Büchern noch weit verbreitet.
- Nachteil davon ist, dass Kinder nur wenig über den eigenen Tellerrand hinausschauen.
Für Kinder ist es wichtig, auch das Fremde kennenzulernen. Trotzdem gibt es in Kinderbüchern oft nur weisse Charaktere, stereotypische Helden und Klischees. Das sollte sich ändern.
Schwarze Königinnen und männlichen Meerjungfrauen
In unserer multikulturellen und vielfältigen Gesellschaft sollte es selbstverständlich sein, dass für Kinder andere Kulturen und Lebenskonzepte zur Erlebniswelt dazugehören.
Dennoch ist die Diversität in Kinderbüchern noch immer ein schwieriges Thema.
In Kindergeschichten sind diese kaum präsent. Oft findet man in den Handlungen nur wenig Vielfältigkeit. Der Nachteil davon ist, dass Kinder nur wenig über den eigenen Tellerrand hinausschauen können.
Sie lernen das Fremde oder Andere nicht kennen. Im schlimmsten Fall distanzieren sie sich davon.
Diskriminierende oder rassistische Sichtweisen werden in den Elternhäusern oft unbeabsichtigt vermittelt. Diese beeinflussen jedoch die Denkweise der Kinder.
Wenige positiv besetzte Identifikationsfiguren
Dunkelhäutige Kinder finden im deutschsprachigen Raum oft wenige positiv besetzte Identifikationsfiguren. In den Kindergeschichten gibt es kaum schwarze Königinnen, Prinzen oder Helden.
In Kinderbüchern Vorbilder zu finden, ist für Kinder mit einer dunklen Hautfarbe schwierig. Auch die Romanhelden sind vorwiegend weiss. Die Kinder erleben nicht oft, dass Ärzte, Wissenschaftler oder Prinzen auch dunkelhäutig sein können.
Das bewirkt, dass sie diese Möglichkeit für sich selber auch nicht in Betracht ziehen.
Rollenklischees
Die mangelnde Vielfalt betrifft jedoch nicht nur Kinder mit einer anderen Hautfarbe. Auch stereotypische Rollenklischees sind in Büchern noch weit verbreitet.
Familienmodelle mit Vater, Mutter und Kind. Die Mutter kocht, der Vater arbeitet und der junge Bub spielt mit seiner Spieleisenbahn.
Es gibt durchaus schon Kinder- und Jugendbücher mit einer männlichen Meerjungfrau oder anderen Lebenskonzepten. Jedoch noch zu wenig, und die Umsetzung solcher Ideen gilt immer noch als mutig.
Die Verlage schrecken oft vor umstrittenen Themen zurück.
Dabei gibt es doch eigentlich gute Alternativen, in einem Kinderbuch auch die Vielfältigkeit der heutigen Gesellschaft aufzuzeigen.
Die Geschichte wäre für die Kinder bestimmt genauso spannend und sie würden ein offenes und reales Weltbild erhalten.