So geht faire Arbeitsaufteilung im Haushalt
Kinderbetreuung und Haushalt: In vielen Beziehungen schultern Frauen einen Grossteil davon. Wie spricht man das Thema Arbeitsverteilung konstruktiv an?
Das Wichtigste in Kürze
- In vielen Partnerschaften kümmern sich die Frauen um die Hausarbeit.
- Wer sie gerechter aufteilen will, kommt um Kommunikation mit dem Partner nicht drumrum.
- Eine vorwurfsfreie und gedulige Analyse der Situation ist der erste Schritt zur Teamwork.
Wer hat auf dem Schirm, dass das Kind bald neue Gummistiefel benötigt? Wer plant das Essen? In vielen Partnerschaften fallen diese Aufgaben Frauen zu.
Viele von ihnen wünschen sich, Haushalt und Kinderbetreuung gerechter aufzuteilen. Dafür braucht es Kommunikation mit dem Partner. Gleichstellungstrainerin Annette Christ gibt Tipps, wie das gelingt.
Tipp 1: Die Situation zunächst sortieren
In vielen Situationen mag es verlockend sein, dem Ärger direkt Luft zu machen, wenn er sich angestaut hat. Doch das helfe auf dem Weg zu einer langfristigen Lösung nicht, so Christ.
Sie rät, die Lage zunächst alleine in Ruhe durchzugehen. Welche Muster haben sich eingeschlichen? Was genau empfinde ich als ungerecht?
«Hilfreich ist da, sich zu überlegen, welche Bedürfnisse man hat und nach welchen Werten man leben möchte», so Christ. Hat man das in Ruhe geordnet, steht die Grundlage für ein Gespräch.
Tipp 2: Vorwürfe vermeiden
«Typisch, dass das wieder an mir hängen bleibt»: Auch wenn einem dieser Satz auf der Zunge liegt – aussprechen sollte man ihn besser nicht.
«Mit Vorwürfen und Schuldzuweisungen stelle ich mich über den Partner», warnt Christ. Ein konstruktives Gespräch kommt so kaum in Gang.
Gleiches gelte für Aussagen wie «Ich mach das schnell, bevor ich es dir lang und breit erkläre» oder «Für dich habe ich viel aufgegeben». Auch sie erzeugen eine Hierarchie.
Besser ist es, das Thema auf Augenhöhe zu verhandeln – und eher Beobachtungen als Bewertungen in das Gespräch einzubringen.
Tipp 3: Geduld üben
Ein klärendes Gespräch – und schon hat man eine Lösung, mit der alle fein sind? Das passiert selten.
«Was sich in zehn, zwanzig in die Partnerschaft eingeschlichen hat, kann man nicht in einem Jahr ändern oder in einem Monat», sagt Christ. Neue Gewohnheiten brauchen Zeit, um sich zu etablieren.
Was auf dem Weg hilft: Fortschritte anerkennen. Das kann ein «Danke» oder ein Lob sein – nicht nur für den Partner, sondern auch für sich selbst. Schliesslich bildet man in der Partnerschaft ein Team.