Warum Babys im ersten Lebensjahr keinen Honig bekommen sollten

Susanna Herrlig
Susanna Herrlig

Bern,

Obwohl Honig süss und lecker ist, sollten Säuglinge ihn meiden, da er bei ihnen Krankheiten verursachen kann.

Honig
Honig ist lecker, kann aber für Babys schnell zur Gefahr werden. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Baby unter einem Jahr sollten auf keinen Fall Honig zum Essen bekommen.
  • Dieser enthält nämlich Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum.
  • Dadurch kann bei Säuglingen eine Botulismus-Vergiftung ausgelöst werden.

Honig ist süss und lecker. Aber er ist nicht immer so harmlos, wie es den Anschein hat. Vor allem für unsere Kleinsten birgt das Naturprodukt eine unsichtbare und potenzielle Gefahr.

Die Gefahr lauert in winzigen Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum, die natürlicherweise im Honig vorkommen. Diese Sporen produzieren ein Gift, das der noch unreife Verdauungstrakt unserer Babys nicht bekämpfen kann.

Die unsichtbare Bedrohung: Botulismus

Die Folge dieser Toxinwirkung ist der sogenannte Botulismus. Botulismus ist eine seltene, aber ernste Vergiftung, die durch das Bakterium Clostridium botulinum verursacht wird.

Die Bakterien produzieren ein starkes Gift, das als Botulinumtoxin bekannt ist. Botulismus kann zu schweren neurologischen Symptomen führen, einschliesslich Muskelschwäche, Sehstörungen, Schluckbeschwerden und Atemproblemen.

Es erfordert sofortige medizinische Aufmerksamkeit, da es lebensbedrohlich sein kann. Vor allem für Säuglinge, die besonders anfällig sind.

Ist jeder Honig gefährlich?

Enthält jeder Honig das gefährliche Bakterium? Eine National Library of Medicine Studie von 2018 ergab, dass zwei Prozent aller untersuchten Proben tatsächlich die gefährlichen Sporen enthielten.

Ein Baby
Ein No-Go für die Säuglingsernährung ist Honig. - Depositphotos

Die Empfehlung lautet daher: kein Honig für Kinder unter einem Jahr! Aber was ist mit gekochtem oder pasteurisiertem Honig?

Leider sind diese Varianten ebenfalls nicht sicher. Der Grund: die robusten Sporen können erst durch zehnminütiges Kochen abgetötet werden.

Honig auch in verarbeiteten Lebensmitteln vermeiden

Auch Produkte wie Honigmüsli oder Honigkekse sollten gemieden werden. Denn auch hier reicht die Erhitzung während des Herstellungsprozesses oft nicht aus, um alle Botulismussporen abzutöten.

Honig im Müsli
Auch Honig in Müsli oder anderen Lebensmitteln kann für das Baby gefährlich sein. - Depositphotos

Was aber, wenn Ihr Baby bereits Honig gegessen hat? In den meisten Fällen ist alles in Ordnung, aber bei Verdacht auf Symptome sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.

Dürfen stillende Mütter Honig zu sich nehmen?

Für stillende Mütter ist der Verzehr von Honig unbedenklich. Ein voll entwickeltes Immunsystem kann mit den Bakteriensporen problemlos umgehen, und sie werden auch nicht über die Muttermilch übertragen.

Eine stillende Mutter
Honig ist unbedenklich für stillende Mütter. - Depositphotos

Honighaltige Salben zur Pflege der Brustwarzen sind ebenfalls unbedenklich. Voraussetzung ist, dass der verwendete Honig bestrahlt und damit sterilisiert wurde.

Es empfiehlt sich jedoch immer, solche Cremes vor dem Stillen abzuwischen.

Warum ist Honig im ersten Lebensjahr kritisch?

Nach dem ersten Jahr ist das Immunsystem eines Kindes in der Regel weit entwickelt. So weit, dass es die gefährlichen Sporen abwehren kann.

Deshalb gilt die Faustregel: kein Honig für Kinder unter einem Jahr.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Honig und Säuglinge keine gute Kombination sind. Honig ist zwar nicht die einzige Quelle für Botulismus, stellt aber ein leicht vermeidbares Risiko dar.

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