Empty nest syndrom: Der Auszug der Kinder kann böse Folgen haben
Die Kinder sind aus dem Haus. Als Eltern bleibt man mit der Frage zurück: Und nun?
Das Wichtigste in Kürze
- Wenn die Kinder ausziehen, ist es als Eltern normal, dass man deshalb traurig ist.
- Doch das sogenannte «Empty-Nest-Syndrom» kann tiefer gehen.
- Findet man aus dem Gefühl des Verlustes nicht mehr heraus, sollte man sich Hilfe suchen.
Wenn der Nachwuchs flügge wird und das Elternhaus verlässt, kann das Mutter und Vater ganz schön aus der Bahn werfen. Das Empty-Nest-Syndrom beschreibt dieses Gefühl der Traurigkeit, das Eltern beim Auszug der Kinder erleben können.
Das ist bis zu einem gewissen Grad ganz normal. Doch was kann man tun, wenn aus der kleinen Krise eine grössere wird?
Hat man sich jahrelang mit der Rolle als Mama oder Papa identifiziert, kann der Auszug der Kinder eine Identitätskrise bedeuten. Vor allem Alleinerziehende fühlen sich möglicherweise besonders einsam, wenn der Nachwuchs «plötzlich» nicht mehr da ist.
Jetzt gilt es, sich neu zu sortieren. Die gewohnte Familienstruktur gibt es nicht mehr, also muss eine neue her. Dabei können verschiedene Ansätze helfen.
In Kontakt bleiben
Es war noch nie so einfach wie heute, mit den «grossen Kindern» in Verbindung zu bleiben. Whatsapp, Videoanrufe, E-Mails, Social Media. Es gibt so viele Möglichkeiten sich bei den Liebsten zu melden.
Das heisst nicht, dass man jeden Tag nachhorchen sollte, um zu hören, ob alles in Ordnung ist. Auch Freiraum und Vertrauen sind wichtig.
Auf zu neuen Ufern
Endlich können Sie wieder einmal das tun, was wirklich nur Sie möchten. Einen Segelschein machen? Golf spielen? Oder endlich mal einen Malkurs belegen?
Das alles ist jetzt möglich, denn Sie haben wieder mehr Zeit. Nur für sich.
Sich als Paar neu entdecken
Häufig war man erst Paar, dann wurde man Eltern. Und jetzt? Ist der ideale Zeitpunkt gekommen, um sich als Paar wieder zu entdecken!
Nehmen Sie sich Zeit füreinander, entdecken Sie wieder das gemeinsame Leben miteinander. Dazu gehören Restaurantbesuche genauso wie Wochenendtrips, Abenteuerreisen – oder vielleicht einfach nur der gemütliche Filmabend auf der Couch. Ohne anstrengende Unterbrechungen.
Freundschaften (wieder) entdecken
Im besten Fall haben Sie Ihre Freunde auch als Eltern nicht vernachlässigt. Doch hier und da ist der eine oder andere Kontakt möglicherweise durchaus eingeschlafen.
Jetzt ist es an der Zeit, wieder mehr unter die Leute zu gehen. Tauschen Sie sich aus mit Freunden. Gerade wenn Sie traurig sind, hilft es Ihnen mit Sicherheit, darüber zu reden.
Eine gute Anlaufstelle, um neue Menschen kennenzulernen, sind zudem Vereine. Auch der Besuch von Seminaren und Kursen kann frischen Wind bringen.
Professionellen Rat suchen
Will das Empty-Nest-Syndrom gar nicht mehr weichen, macht es Sinn, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Möglicherweise kann ein Therapeut oder Psychologe dabei unterstützen, Ihre Situation besser zu bewältigen.