Empty-Nest-Syndrom –6 Tipps wie Sie damit umgehen können
Für Eltern ist es nie leicht, wenn die Kinder flügge werden und Stille einkehrt. Mit diesen Tipps können Sie das gefürchtete Empty-Nest-Syndrom überwinden.
Das Wichtigste in Kürze
- Mehr als die Hälfte aller Paare leidet unter dem Auszug der Kinder.
- Mütter sind stärker betroffen als Väter.
- Mit der richtigen Vorbereitung lässt sich das Problem leichter überwinden.
Irgendwann kommt für alle Eltern der Tag, an dem die Kinder das heimische Nest verlassen. Manchmal geht es schnell und überhastet, manchmal wird es über Monate geplant.
Ist das Nest dann auf einmal leer, stürzen viele Eltern in eine Krise. Dafür hat sich der Begriff Empty-Nest-Syndrom oder Leeres-Nest-Syndrom entwickelt.
Schlafstörungen und Depressionen
Manche Eltern tun sich schwer mit dem Loslassen. Einerseits machen sie sich Sorgen um das Kind, andererseits fehlt ihnen auf einmal ein grosser Teil des Lebens.
Dazu fällt der Auszug der Kinder meist in die Lebensmitte, die für viele ohnehin eine Midlife-Crisis bedeutet. Es kommt zu Schlafstörungen, Grübeleien und nicht selten zu Depressionen. Dies muss jedoch nicht sein.
Bereiten Sie sich vor
Wenn das Kind auszieht, um in eine andere Stadt zu studieren, wissen Sie dies lange im Voraus. Spielen Sie das Abschiedsszenario im Kopf oft genug durch, um sich daran zu gewöhnen.
Machen Sie positive Pläne, was Sie mit der gewonnenen freien Zeit anfangen wollen. Planen Sie eine grössere Reise, für die bislang nie Zeit war oder starten Sie noch einmal beruflich neu durch.
Sorgen Sie für Ablenkung
Bauen Sie kleine Ablenkungen in den Alltag ein. Sie wissen, dass Ihr Kind nicht mehr abends zum Essen nach Hause kommt.
Nutzen Sie die Chance, häufiger mit Ihrem Partner auswärts essen zu gehen und kulinarische Entdeckungen zu machen.
Unternehmen Sie Wanderungen in der Umgebung oder besuchen Sie endlich einmal die Museen Ihrer Stadt.
Nutzen Sie das Zimmer neu
Dies sollte natürlich nur in Absprache mit dem ausziehenden Kind geschehen. Ist es einverstanden, können Sie den Raum für sich neu gestalten – als Arbeitszimmer oder privates Fitnessstudio.
In einer Ecke ist immer noch Platz für eine Schlafcouch und einen Schrank, damit Ihr Kind weiterhin problemlos bei Ihnen übernachten kann.
Sprechen Sie über Ihre Gefühle
Die Stille wird oft unerträglich, weil beide Partner lieber stumm leiden. Reden Sie mit Ihrem Partner. Alleine der Austausch kann helfen.
Mittlerweile gibt es auch Selbsthilfegruppen offline und online, in denen Sie sich mit anderen Empty-Nestern austauschen können.
Gestalten Sie die Beziehung zu Ihrem Kind neu
Ihr Kind ist nun ein erwachsener selbständiger Mensch. Wenn Sie in dieser Phase behutsam vorgehen, kann daraus etwas wunderbares Neues entstehen.
Belehren Sie das Kind nicht und telefonieren Sie ihm nicht nach, aber seien Sie stets da, wenn es sich meldet.
Mit der Zeit kann sich daraus eine neue Beziehung auf Augenhöhe entwickeln – und aus der Tochter eine gute Freundin werden oder aus dem Sohn ein toller Kumpel.