Wie mit unerwünschten Ratschlägen umgehen?
Wer Kinder hat kennt, auch das Problem der gut gemeinten Ratschläge oder der bissigen Kommentare. Doch was steckt dahinter und wie damit umgehen?
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Viele Eltern sehen sich immer wieder gut gemeinten Ratschlägen ausgeliefert. Egal, ob heftiger Wutanfall im Supermarkt oder kindliche Rutschen-Blockade auf dem Spielplatz.
Nicht selten befindet sich irgendein selbsternannter Erziehungsexperte zufällig gerade in der Nähe und nervt mit frei erfundenen Erziehungstipps.
Keine unbekannte Situation für dich? Dann hast du dich vielleicht auch schon öfter gefragt: Wie am besten damit umgehen?
Die Intention dahinter verstehen
Auch wenn Ratschläge von Aussenstehenden nerven können, gilt es zunächst anzunehmen, dass sie in der Regel gut gemeint sind.
Viele Menschen möchten gerne helfen, merken leider einfach nur nicht, dass ihre Kommentare möglicherweise gerade unangebracht sind. Für Eltern definitiv kein Grund, sich aus der Ruhe bringen zu lassen.
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Was aber lässt sich aktiv tun, wenn Fremde sich in die eigene Kindererziehung einmischen?
Strategien gegen ungebetene Ratschläge
Immer richtig ist, sich freundlich, aber bestimmt zu distanzieren. Eltern sollten sich nicht auf unnötige Diskussionen einlassen. Und noch viel weniger auf dem Spielplatz, wo man Besseres zu tun hat, als mit anderen Erwachsenen zu diskutieren, wie zum Beispiel, dem Kind beim Burgbauen zuschauen oder es auf der Schaukel anstossen, bis es so herrlich lacht!
Als Eltern dürft und sollt ihr selbstsicher auftreten: Schliesslich kennt ihr euer Baby buchstäblich seit seiner Geburt, übersteht schlaflose Nächte gemeinsam und bringt ihm das Essen, Laufen und Sprechen bei. Niemand ist so nah an ihm dran wie ihr – dieses Wissen kann euch ganz ruhig und gelassen gegenüber Aussenstehenden machen.
Eine Grenze ziehen kann schon freundlicher, aber bestimmter Kommentar . Ein einfaches «Danke für den Rat, aber wir haben uns entschieden, es anders zu machen» reicht oft schon.
Mit Kritik umgehen – ein Lernprozess
Sollten die ungebetenen Ratschläge in Kritik ausarten, ist es wichtig ruhig zu bleiben und sich nicht provozieren zu lassen. Eltern sollten immer im Hinterkopf behalten: Es geht schlicht um das Wohl des Kindes und nicht darum, wer recht hat.
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Es kann helfen, solche Situationen als Chance zur Weiterentwicklung zu sehen. So lernt man mit der Zeit, immer besser mit Kritik umzugehen – eine wichtige Fähigkeit, auch in anderen Lebensbereichen.
Kleiner Tipp: Schöne Themenwechsel im Hinterkopf haben. Zum Beispiel: «Hast du schon dieses neue Rezept ausprobiert? Damit hat mein Baby sogar Gemüse gegessen!» Und schon ist das Interesse deines Gegenübers wirksam umgeleitet ...