Wer hätte gedacht, dass die grösste Herausforderung bei der Kindererziehung nicht das Zähneputzen oder Zimmeraufräumen, sondern eine zuckerfreie Ernährung ist?
Kind isst Bonbons wie verrückt bei Zuckermissbrauch
Wenn sich Kinder erst mal an Gummibärchen und Co gewöhnt haben, kann die Umstellung auf eine (fast) zuckerfreie Ernährung Mühe und Zeit kosten. Das ist das Vorhaben aber wert! - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Zu viel Zucker macht bekanntlich krank, dick und oftmals sogar süchtig.
  • Eltern sollten das Bewusstsein für die negativen Auswirkungen von Zucker schärfen.
  • Statt zuckerhaltige Snacks zu verbieten, sollten Eltern mit gesunden Alternativen locken.
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In der heutigen Zeit ist es eine echte Herausforderung, Kinder von zuckerhaltigen Lebensmitteln fernzuhalten. Überall lauern süsse Versuchungen, sei es in Form von Limonaden, Süssigkeiten oder verarbeiteten Lebensmitteln.

Isst dein Kind auch am liebsten Süssigkeiten?

Dennoch gibt es überzeugende Gründe dafür, eine zuckerfreie Kindererziehung anzustreben. Übermässiger Zuckerkonsum kann zu einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen führen, darunter Karies, Fettleibigkeit und Diabetes.

Kleines Mädchen verteilt Schokoladenpaste auf Brot.
Schokolade zum Frühstück? Bridget Jones ist kein gutes Vorbild für Kinder, denn zu viel von dem süssen Zeug macht auf die Dauer krank. - Depositphotos

Eine zuckerfreie Ernährung kann nicht nur die Gesundheit verbessern, sondern auch das Verhalten und die Konzentrationsfähigkeit von Kindern positiv beeinflussen. Doch wie gelingt es, Kinder an eine zuckerfreie Ernährung heranzuführen?

Bewusstsein schaffen

Der erste Schritt besteht darin, das Bewusstsein für die negativen Auswirkungen von Zucker zu schärfen. Eltern sollten sich über die gesundheitlichen Risiken von Zucker informieren und diese Informationen an ihre Kinder weitergeben.

Bücher, Dokumentationen und kindgerechte Erklärungen können dabei helfen, das Verständnis der Kleinen zu fördern. Kinder, die wissen, warum Zucker ungesund ist, sind eher bereit, auf zuckerhaltige Lebensmittel zu verzichten.

Selbst ein Vorbild sein

Eltern sollten mit gutem Beispiel vorangehen. Kinder lernen viel durch Nachahmung, daher ist es wichtig, dass auch Eltern auf ihren Zuckerkonsum achten.

Wenn Kinder sehen, dass ihre Eltern gesunde, zuckerfreie Lebensmittel bevorzugen, werden sie eher geneigt sein, diese Gewohnheiten zu übernehmen. Ein gemeinsames Familienprojekt, bei dem alle Mitglieder ihre Ernährung umstellen, kann zusätzlich motivieren und den Zusammenhalt stärken.

Gesunde Alternativen anbieten

Statt zuckerhaltige Snacks zu verbieten, sollten gesunde Alternativen angeboten werden. Frisches Obst, Gemüse, Nüsse und ungesüsste Joghurts sind hervorragende Alternativen zu Süssigkeiten und Snacks.

Keto Diet Chocolate Mandel Bark im Hintergrund.
Mach doch mit deinem Kind die Schoki selbst – das geht auch ohne Zucker und schmeckt trotzdem gut. - Depositphotos

Es ist auch möglich, gesunde, zuckerfreie Leckereien selbst herzustellen. Rezepte für zuckerfreie Kekse, Muffins und Smoothies sind im Internet leicht zu finden. Solche Alternativen befriedigen den «Sweet Tooth» der Kinder, ohne ihre Gesundheit zu gefährden.

Versteckte Zuckerfallen vermeiden

Viele verarbeitete Lebensmittel enthalten versteckten Zucker. Eltern sollten lernen, Lebensmittelverpackungen zu lesen und nach Begriffen wie Glukosesirup, Fruktose und Saccharose Ausschau zu halten.

Es ist überraschend, wie viele Produkte, die als «gesund» vermarktet werden, tatsächlich grosse Mengen an Zucker enthalten. Eine Ernährung, die hauptsächlich aus frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln besteht, hilft, versteckten Zucker zu vermeiden.

Positive Assoziationen schaffen

Positive Verstärkung kann Wunder wirken. Statt Zucker als Belohnung zu verwenden, sollten andere Formen der Anerkennung gefunden werden. Ein gemeinsamer Ausflug, ein neues Spielzeug oder zusätzliche Spielzeit können motivierende Belohnungen sein, die nichts mit Zucker zu tun haben. Dies hilft Kindern, positive Assoziationen mit zuckerfreien Belohnungen zu entwickeln.

Eltern müssen diese Herausforderung nicht allein meistern. Es gibt viele Gemeinschaften und Online-Gruppen, die sich mit zuckerfreier Ernährung beschäftigen und wertvolle Tipps und Unterstützung bieten können. Der Austausch mit anderen Eltern, die ähnliche Ziele verfolgen, kann ermutigend und inspirierend sein.

Last, but not least: Geduld haben

Eine Ernährungsumstellung erfordert Geduld und Konsequenz. Es ist wichtig, realistisch zu bleiben und nicht zu erwarten, dass Kinder sofort auf Zucker verzichten.

Kind isst Erdbeeren im Gras aus einem Strohhut.
In Früchten wie in Erdbeeren steckt genug Fruchtzucker, um Lust auf Süsses zu befriedigen. Zumindest, wenn Kinder an eine zuckerfreie Ernährung gewöhnt sind. - Depositphotos

Es kann hilfreich sein, den Zuckerkonsum schrittweise zu reduzieren, anstatt sofort eine strikte zuckerfreie Ernährung durchzusetzen. Kleine Erfolge sollten gefeiert und Kinder für ihre Bemühungen gelobt werden.

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