Final Space auf Netflix benötigt in der ersten Staffel Feinschliff
In «Final Space» gerät ein grossmäuliger Astronaut in gefährliche Missionen. Die Animationsserie bietet was fürs Auge, ist aber inhaltlich wenig originell.
Das Wichtigste in Kürze
- «Final Space» ist eine Science-Fiction-Animationsserie für Jugendliche.
- Die zehn Episoden à knapp 21 Minuten Laufzeit sind auf Netflix abrufbar.
- Nach einem holprigen Start verbessert sich die optisch ansprechende Sendung gegen Ende.
Animationsserien sind längstens nicht nur für Kinder geeignet. Beispiele wie die früheren Staffeln der «Simpsons» oder «Futurama» beweisen, dass man eine kindgerechte Optik mit hintergründigen Geschichten für ein älteres Publikum zusammenbringen kann. «Final Space» gehört auf dem ersten Blick in diese Kategorie. Ursprünglich vom amerikanischen Sender TBS ausgestrahlt, hat sich Netflix die internationalen Vertriebsrechte gesichert. Eine zweite Staffel kommt im nächsten Jahr.
Selbstverliebte Hauptfigur
Der selbstverliebte Astronaut Gary muss im Weltraumschiff Galaxy 1 seine fünfjährige Strafe absitzen. Die Ankunft eines grünen Wesens bringt Aufmunterung in den Alltag. Gary tauft das runde Ding auf den Namen «Mooncake». Das knuffige Anhängsel entpuppt sich jedoch als Weltzerstörer und wird vom grausamen Lord Commander gejagt.
Der Schöpfer Olan Rogers ist von diversen Filmen wie «2001: Odysee im Weltall», «Interstellar» und vor allem «Star Wars» inspiriert. Deshalb finden viele Genre-Klischees wie beispielsweise eine tragische Liebesgeschichte, skurrile Roboter oder verwegene Helden hier Verwendung.
Eine zwiespältige Mischung
Die Witze kommen im Tempo eines TGVs auf einen zu. Vor allem die hyperaktive Hauptfigur nervt zuweilen mit der lästigen Angewohnheit, herumzuschreien und dabei sinnlose Dialoge von sich zu geben. Im Original entstehen einige nette Wortwitze, aufgrund des hohen Tempos bleiben aber wenige Gags längerfristig sitzen.
Mit der Einführung von putzigen Nebenfiguren wie «Mooncake» oder dem Kopfgeldjäger Avocato beweist Rogers Einfallsreichtum. Die Sprecher, darunter der Talkshow-Moderator Conan O'Brien, Synchronsprecher Tom Kenny (englische Originalstimme von Spongebob Schwammkopf) oder Schauspieler Ron Perlman («Hellboy») leisten gute Arbeit. Die flotten Animationen trumpfen mit einigen netten Details im Hintergrund auf.
Für Kinder ist die Sendung aufgrund derber Gewalteinlagen nicht geeignet. «Final Space» richtet sich deshalb an ein jugendliches Publikum. Der Wechsel zwischen Humor, Gewalt und Melancholie fällt bisweilen unharmonisch aus. Gegen Ende aber ergeben sich gelungene Szenen, welche ohne deplatzierte Scherze auskommen.
Fazit
«Final Space» braucht einige Folgen, um in Fahrt zu kommen. Dank des gelungenen Animationsstils plus der angenehmen Länge von rund 20 Minuten pro Episode lässt sich die Serie kurzweilig anschauen. Ein zweites «Futurama» ist es aber nicht, dafür fehlen die subtilen Feinheiten.