Dehnen nach dem Training – ist das sinnvoll?
Nach dem Workout gleich unter die Dusche gehüpft und den nächsten Punkt auf der Agenda angegangen? Besser ist es, ein paar Minuten Zeit fürs Dehnen einzuplanen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wer nach dem Training eine Dehn-Einheit einschiebt, entspannt Körper und Geist.
- Sanftes Ziehen ist gewünscht, zusätzliche Schmerzen sollten unbedingt vermieden werden.
- Wichtig: Dehnen sollte man nicht als Trainingseinheit verstehen, sondern Trainigsausklang.
Ob das neue Gewicht beim Workout, die längere Bergwanderung oder das freundliche Angebot, den Nachbarn bei ihrem Umzug zu helfen: Neben Euphorie und Stolz auf sich selbst ist oft auch Muskelkater eine Folge dieser Anstrengung für Sie.
Kann man Muskelkater vorbeugen? Um diese Frage sicher zu beantworten, muss man zunächst wissen, wie Muskelkater entsteht. Lange war die Wissenschaft der Meinung, dass Milchsäure in den Muskeln für Muskelkater verantwortlich sei.
Heute aber denkt man anders: Intensives oder ungewohntes Training kann zu feinen Rissen in den Muskeln führen – autsch! Deswegen ist das Warm-up vor jedem stärkeren Muskeleinsatz so absolut wichtig. Aber das Cool-down ...?
Entspannung für Körper und Geist
Sind Risse der Grund für Schmerzen in den Muskeln, klingt Dehnen erst mal kontraproduktiv. Denn: Wer Risse dehnt, der macht sie länger, Schmerz nimmt zu ... oder?
Experten sind sich einig: Gegen Muskelkater hilft Dehnen also nicht. Trotzdem tut Dehnen nach körperlicher Höchstleistung gut. Und zwar nicht nur den Muskeln. Sondern Körper und Geist. Der Körper versteht: Ich darf mich entspannen. Und leitet seine Regenerierungsphase ein.
Deshalb empfiehlt sich sogenanntes «statisches» Dehnen. Heisst: kein Wippen oder Ähnliches, sondern Übungen ein paar Sekunden halten, anschliessend wiederholen. Sie lösen so mögliche Verhärtungen und sogenannte Verklebungen, auch Ihre Gelenke werden wieder geschmeidig.
Ihr Blutkreislauf normalisiert sich, Ihr Puls stabilisiert sich, die Anspannung des Trainings oder Kistenschleppens lässt langsam nach. Lassen Sie zu, dass auch Ihr Geist zur Ruhe kommt. So beugen Sie schnellen Bewegungen und schmerzhaften Folgen vor.
Ein schönes Plus: Dehnen setzt Serotonin im Gehirn frei, das Wohlfühlhormon. Dehnen macht also tatsächlich zufrieden.
Ziehen ja, Schmerzen nein
Wie intensiv sollten Sie dehnen? Ziehen darf es. Schmerzen sollte es nicht. Gehen Sie also einfühlsam bis liebevoll mit sich selbst um.
Die Dehnübungen zeigen an, dass das Training vorbei ist. Kein zusätzlicher Kraftakt oder Kalorienverbrennen ist hier dran, sondern ein bisschen Tätscheln und Zärtlichkeit für sich selbst: Gut gemacht! Motivationskick für den nächsten Einsatz inklusive!