Die Traubensilberkerze hilft bei Hitzewallungen
Neun von zehn Frauen leiden unter Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen. Die Traubensilberkerze bietet sanfte und natürliche Linderung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Traubensilberkerze ist besonders effektiv bei der Behandlung von Hitzewallungen.
- Schon die amerikanischen Ureinwohner behandelten mit ihr Frauenleiden.
Mit Mitte 40 geht es für die meisten Frauen los: Die Wechseljahre nahen. In dieser Zeit drosselt der Körper die eigene Produktion weiblicher Hormone wie Östrogen und Gestagen stark.
Sie werden nicht mehr für etwaige Schwangerschaften benötigt.
Diese hormonellen Umstellungen werden häufig von Beschwerden begleitet. Berühmt-berüchtigt sind die Hitzewallungen.
Östrogenmangel stört das Gehirn
Die genaue Ursache für vasomotorische Beschwerden (so der Fachbegriff für Hitzewallungen) ist bis heute unbekannt.
Vermutet wird, dass die nachlassende Produktion weiblicher Hormone in den Eierstöcken dafür sorgt, dass mehr Adrenalin und Noradrenalin freigesetzt wird.
Die Stresshormone beeinflussen die Temperatursteuerung im Gehirn. Die Gefässe erweitern sich, die Durchblutung steigt und damit auch die Körpertemperatur.
Manche Frauen bemerken diese Hitzewallungen kaum, andere leiden unter starken Schweissausbrüchen, Herzklopfen und roten Flecken im Gesicht.
Da die Wechseljahre mehrere Jahre andauern, werden die Hitzewallungen zu einer enormen Belastung. Zum Glück ist gegen sie ein Kraut gewachsen.
Traubensilberkerze: Pflanzliche Hilfe statt Hormonersatztherapie
Lange Zeit galt eine sogenannte Hormonersatzherapie (HRT) als beste Hilfe gegen Wechseljahresbeschwerden.
Die fehlenden körpereigenen Hormone wurden durch künstliche Hormone ersetzt. Allerdings führt die Einnahme dieser Hormone zu einem erhöhten Risiko für Krebserkrankungen wie Brustkrebs und Gebärmutterschleimhautkrebs.
Immer häufiger setzen Frauen daher auf sanfte pflanzliche mittel wie die Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa). Ihre Wurzeln enthalten Triterpenglykoside und Flavonoide, die ganz ähnlich wirken wie Östrogen.
Die freigesetzten Inhaltsstoffe der Traubensilberkerze docken an die Östrogenrezeptoren des weiblichen Körpers an. Sie mildern die Symptome typischer Wechseljahresbeschwerden wie den Hitzewallungen, nächtlichen Schweissausbrüchen und Stimmungsschwankungen.
Uraltes Heilmittel aus Nordamerika
Die Traubensilberkerze wächst in den weiten Gebieten Nordamerikas von der kanadischen und amerikanischen Atlantikküste bis zum Mittleren Westen.
Bei den amerikanischen Ureinwohnern wurde sie schon vor Jahrhunderten als Heilmittel für Frauenbeschwerden genutzt. Lange Zeit hatten Naturheilmittel in der westlichen Region einen schweren Stand.
Erst allmählich wurde die Wirkung der Traubensilberkerze wieder neu entdeckt. Vor allem deswegen, weil Hormonersatztherapien sich als gefährlich herausgestellt hatten.
Frauen nehmen sie heute nicht nur zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden ein. Sie hilft auch bei starken Schmerzen und Krämpfen während der Menstruation.
Tabletten besonders effektiv
Die Extrakte der Traubensilberkerze werden heute zu verschiedenen Mitteln verarbeitet. Besonders effektiv sind Tabletten mit standardisierter Dosis, die in Apotheken angeboten werden.
Für milde Beschwerden eignen sich auch Tees und Tropfen.
Zu beachten ist dabei, dass Cimificuga-Extrakte in einigen wenigen Fällen Leberschäden hervorrufen können.
Bei Symptomen, die auf eine Lebererkrankung hindeuten, ist der Arzt aufzusuchen. Dazu gehören u.a. eine gelblich gefärbte Haut, dunkler Urin, unerklärliche Müdigkeit und Schmerzen im oberen Bauchbereich.
Frauen, die bereits einmal unter Brustkrebs gelitten haben, sollten vor der Einnahme Rücksprache mit ihrem Arzt halten.
Einnahmedauer zwischen mehreren Wochen und sechs Monaten
Damit die Traubensilberkerze ihre Wirkung entfalten kann, muss zunächst ein Depot im Körper aufgebaut werden.
Dies bedeutet, dass sich die Linderung der Wechseljahresbeschwerden erst nach einigen Wochen bemerkbar macht. Allerdings raten Ärzte dazu, die Extrakte nicht länger als maximal sechs Monate einzunehmen, um etwaige Leberschäden zu vermeiden.