Masern

Masern: Kinderkrankheit mit möglicherweise schwerwiegenden Folgen

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Bern,

Die hochansteckende Virusinfektion mit ihrem typischen Hautausschlag gehört zu den klassischen Kinderkrankheiten, trifft aber zunehmend auch Erwachsene.

masernfälle
Berlin hat in diesem Jahr bereits acht Masernfälle registriert - ungewöhnlich viele. (Symbolbild) - Depositphoto

Das Wichtigste in Kürze

  • Masern werden durch ein spezifisches Masernvirus (MeV) ausgelöst.
  • Kennzeichnend für die Erkrankung ist ein roter Hautausschlag, das Masern-Exanthem.
  • In wenigen Fällen kann die Masernerkrankung tödlich verlaufen.
  • Eine Impfung schützt Kinder und Erwachsene.

Das Masernvirus betrifft ausschliesslich Menschen und gehört zur Familie der Paramyxoviren. Da es hochansteckend ist, kam es früher regelmässig zu regelrechten Epidemien in Kindergärten und Schulen. Erst die Einführung einer Schutzimpfung hat die Masern zurückdrängen können. In letzter Zeit sind sie jedoch nicht zuletzt aufgrund der Impfverweigerung einiger Eltern, die ihre Kinder nicht schützen lassen, wieder präsent.

Die Masern als klassische Kinderkrankheit

Nach einer überstandenen Maserninfektion ist der Mensch meist gegen das Virus immun, das heisst, er kann sich nicht erneut anstecken. Da die erste Infektion meist schon im Kindesalter erfolgt, zählen die Masern zu den sogenannten Kinderkrankheiten. Seit Einführung der Masernschutzimpfung stecken sich immer weniger Kinder an. Dies erhöht das Risiko für Erwachsene, die als Kind einer Ansteckung entgangen sind, aber auch keine Schutzimpfung erhalten haben.

Das Virus wird als Tröpfcheninfektion beim Niesen, Husten oder durch den Kontakt mit anderen Personen übertragen. Es genügt dabei schon, im gleichen Raum wie die infizierte Person zu sein. Dadurch kann sich das Virus schnell in Schulen, Kitas oder auch Büros ausbreiten.

Die Symptome der Masern

In den ersten Tagen gleichen die Symptome der Masern denen einer normalen Erkältung. Betroffene fühlen sich schlapp und leiden unter hohem Fieber. Dazu kommen Husten, Niesen, Kopfschmerzen und tränende Augen.

Nach etwa drei bis sieben Tagen tritt der für die Masern typische Hautausschlag auf, das Masern-Exanthem. Zunächst sind die roten Flecken hinter den Ohren zu sehen. Dann breiten sie sich über das Gesicht und den Hals bis zum Rumpf und den Gliedmassen aus.

Kind mit Masern
Fieber bei Masern. - Depositphotos

Das Fieber kann zu diesem Zeitpunkt auf 40 Grad steigen. Nach spätestens einer Woche bildet sich das Exanthem zurück und die Genesung schreitet schnell voran.

Gut zu wissen: vor allem im Erststadium, wenn die Krankheit noch nicht eindeutig identifizierbar ist, sind Patienten hochansteckend. In der zweiten Phase, wenn sich der Ausschlag ausgebreitet hat, sinkt die Ansteckungsgefahr bereits.

Die Behandlung der Masern

Eine konkrete Behandlung gibt es nicht. Antibiotika sind bei einer viralen Infektion sinnlos. Der Arzt kann lediglich fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen verordnen. Wichtig ist Bettruhe, damit sich das Immunsystem ganz auf die Bekämpfung des Virus‘ konzentrieren kann. In Familien ist es wichtig, die erkrankte Person zu isolieren, damit sie keine anderen Familienmitglieder anstecken kann.

Pillen
Verlauf und Behandlung bei Masern. - Depositphotos

Bei bis zu 20 Prozent aller Maserninfektionen kommt es zu Komplikationen, die in seltenen Fällen sogar tödlich verlaufen können. Bei Erwachsenen beträgt das Risiko eines tödlichen Verlaufs 1:2000, bei Kleinkindern 1:10´000. Da die Masern das Immunsystem schwächen, haben auch Bakterien leichtes Spiel und können Superinfektionen auslösen. Relativ häufig kommt es zu Lungen- und Mittelohrentzündungen, die dann mit Antibiotika behandelt werden können.

Besonders gefürchtet ist die akute postinfektiöse Enzephalitis. Diese Gehirnentzündung tritt bei etwa 0,1 Prozent aller Masernerkrankungen auf und kann zu bleibenden Schäden am zentralen Nervensystem führen. In rund 20 Prozent der Fälle verläuft die Erkrankung tödlich, bei weiteren 30 Prozent führt sie zu bleibenden Lähmungen oder geistigen Behinderungen. Seltener ist die subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE), die erst nach vielen Jahren auftritt.

Meldepflicht und Impfpflicht

In der Schweiz gilt eine Meldepflicht für die Masern. Damit sollen Ausbrüche schnell erkannt und eingedämmt werden. Da sich die Masern ausschliesslich von Mensch zu Mensch verbreiten, könnte eine Durchimpfung der Bevölkerung zur Ausrottung der Krankheit führen. Zahlreiche Menschen verweigern jedoch aus ideologischen Gründen eine Schutzimpfung ihrer Kinder, sodass sich das Virus weiter verbreiten kann.

Während einige Länder, darunter Deutschland, mittlerweile eine Impfpflicht für Kinder eingeführt haben, überlässt die Schweiz diese Entscheidung nach wie vor den Eltern. Die Regierung setzt auf die solidarische Verantwortung der Bürger, sich selbst und vor allem ihre Mitmenschen mit Hilfe der Impfung zu schützen.

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