Grippeimpfung bei Kindern: Abwägen von Vor- und Nachteilen
Die Grippeimpfung für Kinder ist ein kontroverses Thema. Sollten Eltern ihren Nachwuchs gegen die Infektionskrankheit impfen lassen?
Das Wichtigste in Kürze
- Die Grippeschutzimpfung wird für bestimmte Bevölkerungsgruppen empfohlen.
- Die Kosten für Risikogruppen werden von der Krankenkasse übernommen.
- Eine Impfung kann helfen, schwere Grippefälle zu verhindern.
Die Grippesaison ist in vollem Gange. Bis in den Frühling hinein treiben die Influenza-A- und Influenza-B-Viren ihr Unwesen. Sie sind Auslöser für die Infektionskrankheit, die sich beispielsweise durch Abgeschlagenheit, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen und Fieber zeigt. Dazu gesellen sich Symptome wie Halsschmerzen, Husten und Schnupfen.
Oft ist der Spuk nach ein bis zwei Wochen vorbei, kann sich aber auch länger ziehen. In seltenen Fällen treten in Folge einer Influenza auch Langzeitfolgen auf – etwa die Lunge betreffend.
Eine Impfung kann gegen die Grippe schützen. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt die Massnahme für bestimmte Personengruppen. Dazu zählen Erwachsenen und Kinder mit einem erhöhten Risiko für Grippekomplikationen. Auch Personen, die im privaten oder beruflichen Umfeld regelmässigen engen Kontakt mit besonders gefährdeten Personen haben, gehören dazu.
In der Debatte um Impfungen gegen die Grippe stehen Eltern vor einer Herausforderung. Es geht schliesslich darum, die richtige Entscheidung für die Gesundheit ihrer Kinder zu treffen. Ein Blick auf Vor- und Nachteile kann helfen.
Vorteile
Die Impfung bietet einen entscheidenden Schutz vor schweren Grippeinfektionen. «Wer trotz Impfung an Grippe erkrankt, erleidet meist einen milderen Verlauf und seltener Komplikationen und Hospitalisierungen.» So heisst es auf der Website des Ärztenetzwerks MediX.
Zudem tragen geimpfte Kinder dazu bei, die Verbreitung des Virus in Gemeinschaften zu reduzieren. Das ist besonders in Schulen und Kindergärten von Vorteil.
Es ist zwar selten, ja. Aber die Grippe kann bei Kindern zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen. Die Impfung stellt eine wirksame Präventivmassnahme dar.
Ein weiterer Vorteil für Eltern, die beide berufstätig sind: Für die Betreuung des kranken Kindes muss meistens ein Elternteil zu Hause bleiben. Wenn das Kind durch eine Impfung geschützt ist, wird es aber wahrscheinlich nicht so sehr oder eben gar nicht krank.
Nachteile
Einige Eltern sorgen sich um potenzielle Nebenwirkungen der Grippeimpfung. Bei wenigen geimpften Personen treten grippeähnliche Symptome wie Gliederschmerzen oder Fieber auf.
Sehr selten kann eine Impfung eine schwere allergische Reaktion auslösen. Jedoch sind schwere Nebenwirkungen äusserst selten.
Es gibt auch Bedenken hinsichtlich der Langzeitwirkungen von Impfstoffen. Generell ist die Grippeimpfung aber gut verträglich, und die langfristigen Effekte der Grippeimpfung können als sicher betrachtet werden.
Gehört das Kind nicht zur Risikogruppe, müssen Eltern in der Regel die Impfung selber bezahlen.
Und nun?
Generell kann man sagen: Eine Influenza-Erkrankung bei gesunden Kindern, die nicht zur Risikogruppe gehören, verläuft in der Regel ohne schwerwiegende Komplikationen.
Dennoch ist es wichtig, sich mit medizinischem Fachpersonal zu besprechen. Das hilft, individuelle Bedenken zu erörtern und eine für sich fundierte Entscheidung zu treffen.