Ist die Zigarette nach dem Training wirklich so schlimm?
Es ist bekannt, dass Rauchen die Lungenfunktion und die Kondition beeinträchtigt. Doch wie sieht es mit den Auswirkungen einer Zigarette nach dem Sport aus?
Das Wichtigste in Kürze
- Direkt nach einer körperlichen Betätigung ist die Lunge besonders empfindlich.
- Der Tabakqualm gelangt dann noch tiefer als sonst in die Lungen.
- Das verengt die Bronchien und kann auf Dauer zu Asthma führen.
Körperliche Betätigung ist wichtig für den menschlichen Körper und hält Muskeln, Sehnen und Gelenke in Form. Schweisstreibendes Training wie Joggen, Tennis oder Fussball verbessert die Kondition. Zugleich erhöht es die Sensibilität der Lunge. Doch warum ist das so?
Durch Sport beschleunigt sich die Atmung, der Puls steigt und wir holen öfter und tiefer Luft, um den Sauerstoffbedarf zu decken. Das erweitert bereits nach wenigen Minuten die Lunge, sodass Luft in die tieferen Bereiche gelangt.
Mit der Zigarette nach dem Sport warten
Wenn Sie unmittelbar im Anschluss an eine sportliche Betätigung eine Zigarette rauchen, dringt der Qualm mit den giftigen Stoffen tiefer vor. Damit haben auch gesundheitlich hochgradig schädliche Bestandteile wie Blausäure, Teer, Blei und Nitrosamine ein leichteres Spiel.
Diese setzen sich auf den Lungenbläschen ab, welche sich ihrerseits nur wieder schwer von den Ablagerungen befreien können. Durch Rauchen und Sport kommen nun auch die tief gelegenen, empfindlichen Bronchien intensiver mit dem Qualm in Kontakt.
Zudem setzt der Tabakqualm einen Verengungsmechanismus in Gang. Die Bronchien verkleinern in kurzer Zeit ihr Volumen, was das Atmen erschwert und sich als Husten beim Inhalieren des Rauchs äussert.
Medizinisch wird dieser Vorgang als Anstrengungsasthma bezeichnet. Es kann unter Umständen sogar chronisch werden, wenn zwischen Rauchen und Sport oft nur wenige Minuten liegen.
Es wird daher dringend empfohlen, auf den Konsum von Tabak in den ersten 60 bis 90 Minuten nach dem Sport zu verzichten.