Kombucha: Wundergetränk aus dem fernen Osten
Obwohl Kombucha schon seit Jahren bekannt ist, erlebt es gerade wieder eine Hype. Die gesundheitliche Wirkung des Getränks ist jedoch nicht unumstritten.
Das Wichtigste in Kürze
- Kombucha-Tee wird mit Hefepilzen fermentiert.
- Er enthält viele bioaktive Wirkstoffe, die das Immunsystem anregen.
- Die Herstellung zuhause ist mit Gefahren verbunden.
Kombucha stammt aus dem fernen Osten, wo das Getränk seit Jahrhunderten in verschiedenen Varianten bekannt ist. Der Name leitet sich vermutlich von einer Braunalge ab, die auf Japanisch «kombu» genannt wird. «Cha» ist das japanische Wort für Tee. Mittlerweile wird die Bezeichnung «Kombucha» jedoch nicht mehr nur für Algentee, sondern für diverse fermentierte Tees verwendet.
Schwierige Herstellung mit Pilzen
In Ostasien wird Kombucha mit schwarzem oder grünem Tee hergestellt, dem spezielle Hefekulturen und Bakterien zugesetzt werden. Diese Mischung wird auch «Kombucha-Pilz» genannt. Der fertig aufgebrühte und gezuckerte Tee wird mit dem Pilz in ein Gefäss gegeben und muss dann mindestens zehn Tage lang gären.
In dieser Zeit produziert der «Pilz» verschiedene Inhaltsstoffe, die sich günstig auf das menschliche Immunsystem und den Stoffwechsel auswirken sollen. Dazu nimmt das Getränk einen Geschmack an, der wohlwollend mit frischen Weinen wie Federweisser verglichen werden kann.
Fermentieren und gären liegt aktuell wieder stark im Trend, da sich viele Menschen davon gesundheitliche Vorteile erhoffen.
Bioaktive Wirkung nicht belegt
Wie bei den meisten aktuellen Superfood-Trends gibt es auch für die gesundheitsfördernde Wirkung von Kombucha keine handfesten Belege. Die durch die Gärung entstandenen probiotischen Bakterien im Getränk können die Verdauung anregen und die Darmflora stärken. Zu den weiteren Versprechungen gehören ein sinkender Cholesterinspiegel und Schutz vor allen möglichen Krankheiten, von Bluthochdruck bis zum Krebs. Dazu erhoffen sich viele Fans einen Gewichtsverlust.
Wissenschaftlich belegt ist nichts davon. Je nach Zubereitung enthält Kombucha sogar so viel Zucker wie eine Limonade und kann daher ganz gewiss nicht beim Abnehmen helfen. Wer den Geschmack mag, kann Kombucha als Erfrischungsgetränk konsumieren. Dabei sollte jedoch neben dem Zuckergehalt auch auf den Alkoholgehalt von bis zu 2 Prozent geachtet werden.
Gefahr droht bei der Herstellung zu Hause
Industriell unter Aufsicht hergestellter Kombucha ist unbedenklich. Er ist in Reformhäusern und Bioläden erhältlich und zunehmend auch in den Supermarktregalen zu finden. Bedenklich ist dagegen der Trend dazu, Kombucha zuhause herzustellen. Die dafür notwenigen Bakterienkulturen, der sogenannte «Kombucha-Pilz», lassen sich leicht im Internet bestellen.
Allerdings muss dabei auf grösste Hygiene geachtet werden. Häufig kommt es zu Verunreinigungen der Mischung, durch die sich Schimmel und andere schädliche Organismen bilden. Das Immunsystem eines gesunden Menschen wird mit diesen Keimen in der Regel alleine fertig, doch Menschen mit überempfindlichem Magen/Darm-Trakt und bei immungeschwächten Menschen droht Gefahr. Sie sollten grundsätzlich nur fertigen Kombucha aus dem Handel trinken.