Milien: Wenn kleine Griesskörner unter den Augen auftreten
Milien sind kleine weissliche Griesskörner, die vor allem im Augenbereich auftreten. Sie sind keine Erkrankung, werden jedoch als kosmetisch störend empfunden.
Das Wichtigste in Kürze
- Milien werden im Volksmund Griesskörner oder Hirsekörner genannt.
- Es handelt sich um stecknadelkopfgrosse Zysten aus Horn.
- Die Entfernung sollte Kosmetikern und Hautärzten überlassen werden.
Oft blühen unter den Augen oder auf den Augenlidern winzige weisse oder gelbliche Punkte. Die fühlen sich bei der Berührung hart an. Seltener treten sie in anderen Bereichen des Gesichts auf, zum Beispiel an den Wangen.
Aufgrund der Ähnlichkeit mit ihnen werden die Punkte oft Griesskörner genannt. Der Fachbegriff lautet Milien.
Junge Frauen besonders häufig betroffen
Die Entstehung von Milien ist bis heute nicht geklärt. Da junge Frauen überdurchschnittlich häufig betroffen sind, vermuten Wissenschaftler einen hormonellen Zusammenhang.
Bleiben sie unbehandelt, kann es im Laufe der Zeit zu Narbenbildung kommen.
Die Entfernung einzelner Milien kann eine geschulte Kosmetikerin durchführen. Treten die Milien in grösserer Gruppe oder an sehr empfindlicher Stelle wie den Augenlidern auf, hilft ein Dermatologe.
Auf den ersten Blick ähneln Milien Mitessern. Sie sind jedoch hart und entzünden sich nicht. Medizinisch betrachtet handelt es sich bei Milien um Zysten – winzige Kapseln aus Zellen und Bindegewebe.
Wie Mitesser bilden sie sich an den Ausgängen der Talgdrüsen. Allerdings bestehen Sie nicht aus weichem Talg, sondern aus Keratin, einer Hornsubstanz.
Keratin stärkt die Finger- und Fussnägel sowie die Haare. Die sichtbaren Hörner bestimmter Tierarten wie Kühe oder Nashörner bestehen ebenfalls aus Keratin.
Primäre und sekundäre Milien
Primäre Milien bilden sich scheinbar spontan und ohne Anlass auf der Gesichtshaut. Frauen sollten beobachten, ob Zusammenhänge mit dem monatlichen Zyklus bestehen.
Auch in den Wechseljahren mit ihren hormonellen Umwälzungen kann es häufiger zu Milien kommen. Da äussere Einflüsse keine Rolle spielen, handelt es sich bei diesem Typ um primäre Milien.
Seltener sind sekundäre Milien, die in Folge einer anderen Hauterkrankung wie Gürtelrose auftreten. Auch nach intensiven Sonnenbädern mit Sonnenbrand können sich Milien bilden.
Sehr selten sind Milien bei neugeborenen Kindern (Milia neonatum). Meist sind Jungen betroffen, die im Mutterleib direkten Kontakt mit den weiblichen Sexualhormonen ihrer Mutter hatten.
In der Regel verschwinden diese Milien einige Wochen nach der Geburt von selbst.
Behandlung der Milien nicht selbst versuchen
Milien sind im Prinzip nicht behandlungsbedürftig und verschwinden von selbst wieder. Allerdings werden sie gerade von jungen Frauen als kosmetisches Problem wahrgenommen.
Auf keinen Fall sollten Milien eigenhändig behandelt werden. Der Versuch, sie von der Haut zu kratzen, kann diese schwer beschädigen und sogar zu Narben führen.
Der harte Hornkern aus Keratin lässt sich nicht herausdrücken wie Talg aus einem Pickel.
Eine erfahrene Kosmetikerin oder ein Hautarzt wird das Griesskorn mit einem winzigen Messer aufschneiden und das Keratin erst dann herausdrücken. Die kleine Schnittwunde wird anschliessend desinfiziert und kann abheilen.
Die Kosten sind beim Arzt höher, doch gerade an empfindlichen Stellen wie den Augenlidern, ist die ärztliche Behandlung zu empfehlen.
Milien vorbeugen mit gründlicher Hygiene
Genau wie Mitesser lassen sich auch Milien durch sorgfältige Hautpflege relativ gut vorbeugen. Beide entstehen an den Poren, den Ausgängen der Talgdrüsen.
Diese sitzen tief in der Lederhaut und sind über dünne Härchen mit der Hautoberfläche verbunden.
Bei mangelnder Hygiene verstopfen sie recht schnell. Wurde tagsüber Make-up aufgelegt, muss dieses abends unbedingt gründlich mit Gesichtswasser entfernt werden.
Auch die Luftverschmutzung setzt der Haut zu.
Einmal pro Woche ist ein Hautpeeling sinnvoll. Es entfernt abgestorbene Hautschuppen aus den Poren und befreit die Kanäle, die zu den Talgdrüsen hinabführen.
So wird verhindert, dass sich Talg und Horn in den Poren ansammeln und daraus Pickel oder Milien entstehen.