Fit nach der Pause: So funktioniert das Muskelgedächtnis
Das Wichtigste in Kürze
- Das Muskelgedächtnis hilft, schnell wieder Muskeln aufzubauen.
- Der Muscle Memory Effect beruht auf der Zellteilung (Mitose) und dem Zellgedächtnis.
- Wiedereinsteiger können vom Muscle Memory Effect profitieren.
Auch wenn Sie gerne trainieren, kann es vorkommen, dass Sie eine Pause machen müssen. Krankheit oder Stress im Beruf lassen manchmal keine Zeit für sportliche Aktivitäten.
Wird das Training für zwei Wochen unterbrochen, beginnen die Muskeln, sich zurückzubilden. War das ganze Training also umsonst?
Nein, denn sofort nach Wiederaufnahme des Trainings wird das «Gedächtnis» der Muskelzellen aktiviert. Die Muskeln sind schnell wieder so kräftig, wie sie vor der Pause waren.
Zellkerne bilden ein Muskelgedächtnis
Muskelzellen verfügen über viele Zellkerne. Wachsen die Muskeln während des Trainings, werden auch weitere Zellkerne gebildet.
Da die Muskelzellen nicht in der Lage sind, die Zellkerne selber herzustellen, nutzen sie dazu benachbarte Zellen. Diese verschmelzen mit den Muskelzellen und übertragen dabei ihren Zellkern.
Obwohl die Muskeln sich während einer Trainingspause zurückbilden, bleibt die höhere Anzahl an Zellkernen bestehen. Sobald das Training wieder einsetzt, können die Muskeln durch die hohe Zellkernzahl schnell wieder wachsen.
Muskelgedächtnis hält sieben Wochen
In Studien der britischen Keele University konnte belegt werden, dass dieser sogenannte «Muscle Memory Effect» mindestens sieben Wochen lang anhält. Die Teilnehmer der Studie entwickelten durch das Training nach der Pause doppelt so viel Kraft wie vorher.
Die Muskeln sind also in der Lage, auf frühere Trainings-Erfahrungen zurückzugreifen. Ein Neuaufbau von Muskeln wird nicht durch den Muscle Memory Effect beeinflusst.
Für die Muskeln macht es übrigens keinen Unterschied, ob die Kraftzunahme durch reguläres Training erfolgt, oder durch Doping verstärkt wird. Das wirft die Frage auf, wie lange Doping-Sperren gelten sollen.