Mit Tees und Bewegung gegen Völlegefühl und Blähungen

Völlegefühl ist nicht mit dem herrlich angenehmen Gefühl der Sättigung zu verwechseln. Nach einer guten Mahlzeit sind wir zunächst wunderbar satt. Doch schon bald beginnt der Körper mit den Verdauungsprozessen und nach einigen Stunden kündigt sich erneut Hunger an.

Bei Völlegefühl liegt uns das Essen dagegen wie ein sprichwörtlicher Stein im Magen. Die Verdauung lässt auf sich warten und meist verspüren Sie auch nach Stunden noch keinen Hunger. Manchmal gesellen sich weitere Verdauungsprobleme wie Blähbauch und Blähungen hinzu.

Der Darm liegt in mehreren engen Kurven im Unterleib. Nach einem besonders reichhaltigen Essen oder bei Unverträglichkeiten kann er verkrampfen. Vor allem an den Krümmungen bilden sich dann Luftblasen im Darm. Diese machen sich in Form eines Blähbauchs bemerkbar.

Der Bauch fühlt sich aufgebläht an und die Kleidung zwackt. Da gerade bei üppigen Festmahlzeiten statt Jogginghose oft enge Festtagskleidung getragen wird, macht diese die Sache noch schlimmer. Blähende Lebensmittel wie bestimmte Gemüsesorten tragen ihren Teil dazu bei.

Im Laufe der Zeit wird die eingeklemmte Luft dann freigegeben. Dies macht sich in Form von Blähungen bemerkbar, die mit unangenehmen Gerüchen einhergehen.

Bei Völlegefühl, Blähbauch und Blähungen helfen spezielle Kräutertees. Im Handel sind heute viele verschiedene Magen-Darm-Tees mit Kräutermischungen erhältlich. Daneben können Sie auch auf individuelle Heilkräuter wie Pfefferminze, Fenchel oder Kamillentee setzen.

Gerade Fencheltee hat sich als Hausmittel bei Verdauungsbeschwerden bewährt. Er regt die Bewegung im Darmtrakt an und wirkt krampflösend. Kümmel hat eine ähnliche Wirkung, ist jedoch geschmacklich nicht jedermanns Sache.

Bei Magen-Darm-Beschwerden möchten die meisten nur auf der Couch liegen und warten, bis es vorbei ist. Doch viel hilfreicher ist ein flotter Spaziergang. Dieser regt die Durchblutung an und bringt den Darmtrakt in Schwung.

Dadurch lösen sich die Krämpfe und die Verdauung funktioniert wieder. Angenehmer Nebeneffekt: An der frischen Luft stören die Blähungen niemanden.

Wenn möglich, sollten Sie nach der üppigen Mahlzeit die Kleidung wechseln. Raus aus der (zu) engen Jeans in eine bequeme Jogginghose. Je weniger der Darm von aussen eingeengt wird, umso besser kann er seine Arbeit verrichten.

Treten Blähungen und Völlegefühl nur wenige Male im Jahr nach besonders üppigen Mahlzeiten auf, ist dies kein Grund zur Sorge. Es gibt nun mal Fälle, in denen der Körper einfach mit zu viel reichhaltiger Nahrung überfordert ist.

Wenn die Verdauungsbeschwerden jedoch regelmässig auftreten, gilt es, das eigene Essverhalten unter die Lupe zu nehmen. Viele Menschen verschlingen ihr Essen heute achtlos und zu schnell.

Dabei schlucken sie automatisch auch mehr Luft, die dann im Darm für Blähungen sorgt. Bei zu hastigem Essen werden ausserdem die Sättigungssignale des Körpers überhört. Dadurch werden zu grosse Mengen konsumiert, die dann den Magen-Darm-Trakt überfordern.

Eine ganze Reihe Faktoren beeinflussen den Magen-Darm-Trakt. Manchmal sind es stark blähende Lebensmittel wie Kohlgemüse und Hülsenfrüchte oder kohlensäurehaltige Getränke. Manchmal liegen jedoch auch Unverträglichkeiten wie Laktose- oder Fruktoseintoleranz vor.

In diesen Fällen kann eine Ausschlussdiät Klarheit bringen: Lassen Sie bestimmte Lebensmittelgruppen weg und prüfen Sie, ob es trotzdem zu Verdauungsbeschwerden kommt.

Fühlen Sie sich beispielsweise nach Mahlzeiten mit viel Käse (wie Pizza und Lasagne) aufgebläht, kann eine Laktoseintoleranz dahinterstecken.

Eine andere Ursache ist das sogenannte Reizdarmsyndrom, dessen Ursachen bis heute nicht geklärt sind.

Dabei treten verschiedene Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Krämpfe, Bauchschmerzen und Blähungen auf. In den letzten Jahren werden zunehmend bestimmte Kohlenhydrate und Zuckeralkohole (FODMAPs) als Auslöser vermutet.

Doch auch die Psyche kann Auswirkungen auf die Verdauung haben. So können Stress und Ärger buchstäblich auf den Magen schlagen und auf längere Sicht zum Reizdarmsyndrom führen. Bei regelmässigen Verdauungsbeschwerden ist es sinnvoll, den Arzt aufzusuchen und gemeinsam auf Ursachenforschung zu gehen.