Sport und Erkältung: Darauf müssen Sie achten
Das Wichtigste in Kürze
- Moderates Training ist auch bei einer Erkältung möglich.
- Bei Fieber ist Bettruhe angesagt.
- Nach einer Grippe ist eine längere Schonzeit wichtig.
Gerade in den dunklen Wintermonaten ist es wichtig, täglich an die frische Luft zu gehen und Tageslicht zu tanken. Regelmässige Bewegung tut der Psyche gut und schützt davor, auf dem Sofa mit heisser Schokolade und Snacks Winterspeck anzusetzen. Umso ärgerlicher ist es dann, wenn Sie von einer Erkältung erwischt werden.
Ob Sie während der Erkältung Sport treiben können, hängt vor allem von der Schwere der Erkrankung ab. Ein leichter Schnupfen sollte Sie nicht von der täglichen Joggingrunde im Park abhalten.
Vermeiden Sie jedoch das Fitness-Center, denn andere Besucher werden es Ihnen nicht danken, wenn Sie durch Husten und Schnupfen Ihre Viren weiterverbreiten. Setzen Sie sich lieber zu Hause auf den Home Trainer.
Bei einer schweren Erkältung (grippaler Infekt) oder einer Influenza sieht es schon anders aus. Der Körper braucht seine ganze Kraft, um sich auf die Bekämpfung der Viren zu konzentrieren.
Anstrengendes Training überfordert ihn zu diesem Zeitpunkt. Meist fühlen Sie sich in dieser Phase ohnehin schlapp und antriebslos. Hören Sie dann auf den Körper und verzichten Sie auf Sport. Ein gemütlicher Spaziergang tut es auch.
Der Körper profitiert von Erkältungen
Bei einer leichten Erkältung kann Sport sogar nützlich sein. Bei einem flotten Spaziergang oder beim entspannten Joggen wird die Durchblutung gefördert. Zugleich wird durch das Atmen viel frischer Sauerstoff aufgenommen.
Vielen Menschen fällt das Atmen im Freien sogar leichter, wenn die Nase verstopft ist. Achten Sie nur darauf, sich warm anzuziehen, sodass Sie den Körper nicht durch Frieren strapazieren. Besonders wichtig ist eine Mütze, die den Kopf vor dem Auskühlen schützt.
Viele Menschen tun sich schwer damit, eine harmlose Erkältung von einer Grippe (Influenza) zu unterscheiden. Eine Erkältung dauert etwa fünf bis sieben Tage und macht sich mit Halsschmerzen, Husten und Schnupfen bemerkbar. Fieber tritt in der Regel nicht auf.
Eine echte Grippe wird von Influenzaviren verursacht und entwickelt sich schnell und stark. Zu den Erkältungssymptomen gesellen sich hohes Fieber, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen. Sie fühlen sich richtig elend und möchten das Bett gar nicht mehr verlassen. Die Heilung dauert mehrere Wochen.
Als grippaler Infekt wird eine Art Zwischenstufe bezeichnet. Die Symptome sind stärker als bei der Erkältung, aber nicht so stark wie bei der Grippe. Die Erkrankung verläuft kürzer, kann aber auch mit Fieber und Gliederschmerzen einhergehen. Influenzaviren sind hier nicht beteiligt.
Merken Sie sich als Faustregel: sobald Fieber im Spiel ist, sollten Sie auf Sport verzichten. Fieber zeigt an, dass das Immunsystem des Körpers auf Hochtouren läuft, um Viren und andere Erreger zu bekämpfen. In dieser Zeit will der Körper seine Ruhe haben und nicht mit Sport zusätzlich strapaziert werden.
Sport nach der Erkältung
Springen Sie nicht gleich vom Krankenbett auf, um einen Marathon zu laufen. Warten Sie nach dem Abklingen der akuten Symptome ein bis zwei Wochen, bis Sie wieder ins Training einsteigen. Ansonsten riskieren Sie Folgeerkrankungen wie eine Nasennebenhöhlenentzündung oder sogar eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis). Letztere kann im Extremfall sogar zum Tod führen.
Fangen Sie langsam an. Experten empfehlen eine Belastung von höchstens 70 Prozent der maximalen Herzfrequenz. Diese errechnen Sie, indem Sie von 220 (bei Männern) bzw. 226 (bei Frauen) das Lebensalter abziehen. Bei einem 35-jährigen Mann beträgt sie also 185.
Erleiden Sie keinen Rückfall, können Sie sich nach zwei Wochen wieder an das normale Trainingspensum herantasten. Ziehen Sie sich für das Aussentraining warm an und achten Sie bei jeder Trainingseinheit auf die Signale Ihres Körpers.