Warum kriegen wir eigentlich kalte Füsse?
Das Wichtigste in Kürze
- Kalte Füsse beruhen auf schlechter Wärmeverteilung.
- Durch Bewegung wird der Kreislauf, und somit die Wärmeverteilung, in Schwung gebracht.
- In seltenen Fällen können medizinische Gründe vorliegen.
Fast jede Frau, und auch so mancher Mann, kennt das Problem: Auf der Couch mit Wolldecke und Lieblingsserie ist es so richtig gemütlich und eigentlich könnte alles perfekt sein. Wenn die Füsse nur nicht so unangenehm kalt wären. Im Bett hindern kalte Füsse am Einschlafen und der Aufenthalt im Freien wird im Winter fast zur Qual, wenn die Füsse scheinbar abgefroren und taub sind.
Fehlende Muskelmasse und schlechte Wärmeverteilung
Es gibt einen einfachen Grund, warum Frauen wesentlich häufiger unter kalten Füssen (und Händen) leiden, als Männer. Sie sind evolutionär benachteiligt. Der männliche Körper besteht zu rund 40 Prozent aus Muskeln, der weibliche Körper jedoch nur zu 20 bis 25 Prozent. Die Muskeln sind die Kraftwerke des Körpers, denn sie brauchen Energie, um ihre Arbeit zu tun.
Allerdings benötigen sie nur einen Teil der Energie: Der Rest wird in Wärme verwandelt. Durch den weit höheren Muskelanteil der Körpermasse fühlen sich Männer automatisch wärmer als Frauen. Was dann dazu führt, dass der Mann in T-Shirt und Shorts durch die Wohnung spaziert, während die Dame dick in Trainingsanzug und Wollsocken gehüllt friert.
Der Körper konzentriert sich bei Kälte obendrein darauf, die lebenswichtigen inneren Organe mit Wärme zu versorgen. Dadurch wird den Extremitäten als erstes Wärme entzogen. Die Füsse leiden meist mehr als die Hände, denn sie werden mehr bewegt und daher besser durchblutet. Dazu lassen sich die Hände leichter am noch warmen Körper wärmen.
Die Durchblutung fördern
Der beste Weg zu warmen Füssen ist die Förderung der Durchblutung. Einige Minuten Fussgymnastik unter dem Schreibtisch oder eine kleine Fussmassage auf der Couch regen die Durchblutung an. Die von der Kälte verengten Gefässe erweitern sich wieder und warmes Blut gelangt in die Füsse.
Dazu hilft es natürlich immer, den Füssen Wärme von aussen zuzuführen: ein heisses Fussbad am Abend vor dem Schlafengehen, spezielle Wärmecremes oder die gute alte Wärmflasche. Mittlerweile gibt es auch spezielle Weizenkernkissen in Form von Hausschuhen, die in der Mikrowelle erhitzt und angezogen werden.
Generell ist es hilfreich, auf eine gute Durchblutung zu achten. Rauchen verengt beispielsweise die Gefässe und führt erst recht zu kalten Füssen und Händen. Wichtig ist auch eine hohe Flüssigkeitszufuhr: Wasser verdünnt das Blut, das entsprechend besser zirkulieren kann. Alkohol bewirkt dagegen das Gegenteil. Er entzieht dem Körper Wasser. Glühwein und Co. sind also eher kontraproduktiv zum Aufwärmen.
Bei dauerhaft kalten Füssen zum Arzt
Wenn die Füsse fast ständig kalt sind und ein hoher Leidensdruck entsteht, ist ein Besuch beim Arzt ratsam. Dieser kann prüfen, ob die Durchblutung aus medizinischen Gründen gestört ist, z.B. durch Arterienverkalkung (Arteriosklerose) oder einen zu niedrigen Blutdruck. Auch eine Schilddrüsenunterfunktion oder Diabetes können hinter kalten Füssen stecken. Im Rahmen der medikamentösen Behandlung der Krankheit werden die Füsse dann wieder besser durchblutet und sind wieder häufiger warm.