Warzen sind mehr als nur lästige Schönheitsmakel
Warzen werden vor allem als kosmetisches Problem empfunden, doch dahinter verbergen sich Viren. Sie sollten darum grundsätzlich behandelt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Warzen werden durch verschiedene humane Papillomviren (HPV) verursacht.
- Es gibt verschiedene Formen wie Dornwarzen und Feigwarzen.
- Je nach Art der Warze kommen verschiedene Therapien in Frage.
Kaum jemand bleibt in seinem Leben ganz von Warzen verschont. Über hundert verschiedene humane Papillomviren können diese gutartigen Hautwucherungen auslösen. Die Infektion erfolgt auf verschiedenen Wegen. Oft genügt schon das Händeschütteln mit einer infizierten Person. Warzen an den Füssen werden gerne in feuchten Räumen übertragen, zum Beispiel im Schwimmbad. Die Viren dringen durch winzigste Verletzungen in die Epidermis ein und führen zu kleinen Hautwucherungen.
Unterschiedliche Warzentypen
Am häufigsten treten Stachelwarzen auf, die deswegen auch «gewöhnliche Warzen» (Verrucae vulgares) genannt werden. Meist sind sie winzig, doch sie können auch bis zur Grösse einer Erbse anschwellen. Sie treten oft an den Fingern oder im Gesicht auf. An den Fusssohlen sind dagegen häufiger flache Mosaikwarzen oder Dornwarzen zu finden. Letztere dringen tief in die Haut ein und verursachen beim Gehen starke Schmerzen wie beim Tritt auf eine Dorne. Ungeschützter Geschlechtsverkehr kann zu einer Infektion mit Feigwarzen (condylomata acuminata) führen. Diese Warzen sind rötlich oder grau und können ganze Beete bilden.
Daneben gibt es Warzentypen, die nicht von HPV verursacht werden. Ab einem Alter von 50 Jahren steigt das Risiko für Alterswarzen (Verrucae seborrhoicae), die meist im Gesicht, am Rücken oder an der Brust auftreten. Sie sind dunkel gefärbt und können recht gross werden. Woher sie kommen, ist bislang nicht geklärt. Kinder erkranken häufiger an Dellwarzen, die von einem Virus namens Molluscum contagiosum verursacht werden. Besonders betroffen sind Kinder mit Neurodermitis, deren Immunsystem ohnehin schon geschwächt ist.
Mit Flüssigstickstoff gegen Warzen
Oft genügt es einfach zu warten, bis die Warze von alleine wieder verschwindet. Empfehlenswert ist dies jedoch nicht, da von Warzen eine Ansteckungsgefahr ausgeht. Stachelwarzen lassen sich am besten mit einfachen Tinkturen mit Salicyclsäure oder Milchsäure behandeln. Diese werden gezielt auf die Warze aufgetragen und die oberste Hornhautschicht nach und nach aufgeweicht und abgetragen.
Eine Alternative ist die Kryotherapie: Dabei wird die Warze mit flüssigem Stickstoff bei minus 196 Grad Celsius vereist. Das Gewebe stirbt ab und die Warze fällt innerhalb weniger Tage von alleine ab. Die Prozedur ist etwas schmerzhaft, doch der Behandlungserfolg stellt sich entsprechend schneller ein. In Apotheken werden auch Vereisungsstifte zur Selbstbehandlung angeboten, die jedoch weniger effektiv sind.
Echte Vorbeugung nicht möglich
Vor allem Kinder und Jugendliche sind häufig von Warzen betroffen, weil ihr Immunsystem noch nichts mit den Erregern anfangen kann. Auch bei Erwachsenen spielt ein geschwächtes Immunsystem häufig eine Rolle. Weitere Risikofaktoren für die Entstehung von Warzen sind Rauchen, Diabetes, Hautverletzungen und Hyperhidrose, übermässiges Schwitzen. Sind beispielsweise die Handflächen oder Füsse warm und schwitzig, finden die Viren das für sie perfekte Milieu zur weiteren Ausbreitung.
Heimtückisch: Wer einmal eine Warze hat, der kann sich selbst immer wieder anstecken. Vermeiden Sie es, an einer Warze am Finger zu kratzen. Über die Fingernägel werden die Viren an andere Körperflächen verteilt und können dort weitere Warzen auslösen.
Einen kompletten Schutz vor Ansteckung gibt es nicht. In öffentlichen Schwimmbädern, Saunen und Turnhallen sollten Sie möglichst nicht barfuss laufen. Auf keinen Fall sollten Sie Handtücher mit anderen Menschen teilen oder die Schuhe einer anderen Person anziehen. Daneben hilft ganz allgemein ein gesunder Lebensstil, der zu einem starken Immunsystem beiträgt.